Lernen & Üben

In meinem Gästebuch hat Ingrid Mehlhop vor einiger Zeit angeregt doch einmal zu erwähnen das die Gitarre zu den am schwierigsten zu spielenden Instrumenten gehört. Dieser Anregung möchte ich hier Folgen. In der Tat ist die Gitarre ein sehr Facettenreiches Instrument welches sehr schwer zu spielen ist. Ich habe, wie aufmerksame Leser meiner Homepage wissen, im Januar 05 mit dem intensiven autodidaktischem Studium der Gitarre und Musiktheorie begonnen. Bis heute (Februar 06) habe ich sehr große Fortschritte gemacht wenn man bedenkt das ich vor 13 Monaten nicht einmal ein einziges Intervall oder eine einzige Note kannte. Aber von einem sauberen und Klangvollen Solospiel bin ich noch sehr weit entfernt. Ich versuche ständig meine Trainings- und Übezeiten den neusten wissenschaftlichen Methoden und den verschiedensten Variationsreichtümern anzupassen und ich übe TÄGLICH um einem Verlust der motorischen Fähigkeiten vorzubeugen. Trotzdem ist es schwierig in unserer Gesellschaft Anerkennung für diese Leistung zu erhalten da alle meine das jeder Musik machen könne und keiner mehr erkennt welcher Aufwand hinter instrumentalen Fähigkeiten steckt. In Zeiten in den "unwissende" Zuhörer perfekten CD Klang der durch den Einsatz von einer unglaublichen Menge an Technik erzeugt wird, gewohnt sind, ist es eben nicht nach zu vollziehen das jemand unsaubere Töne klimpert. Also lasst Euch gesagt sein, wer es geschafft hat selbst ein vermeintlich leichtes Stück einzuüben und vor einer Gruppe von Zuhörern (und sei es nur die Familie) vorzutragen ohne das Stück dabei bis zur Unkenntlichkeit zu verstümmeln, der hat eine HÖCHSTLEISTUNG vollbracht und hat meine volle und von ganzem Herzen kommende Anerkennung. Weiter so! 

Inhalt dieser Seite                                

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Gedanken zum Lernen und üben des Gitarrespielens 
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Üben, was ist das eigentlich?
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welche Ziele?
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wie sollte man üben?
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was soll man üben?
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Gedanken zum Lernen mit Kindern 
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Autodidaktisches Lernen
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Wie sollte ein Autodidakt lernen
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Von Anfang an
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Der erste Schritt
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Das Instrumentelle
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Theorie und Praxis
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Während des Lernens
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Zu guter Letzt
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Ein von mir geschriebener Anfängerkurs zum Runterladen und Ausprobieren 

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Gedanken zum Lernen und üben des Gitarrespielens

Das Üben wird häufig als notwendiges Übel betrachtet, dabei ist es das wichtigste Thema überhaupt! Denn das Üben ist der einzige Weg zum Erfolg! Und es ist nicht irgendein Weg, sondern ein äußerst vielseitiger Weg, dessen Gestaltung über Erfolg oder Misserfolg entscheidet. Darum gibt es darüber auch viel zu sagen. Ich versuche mich jedoch so kurz und knapp wie möglich zu halten. 

Du willst Gitarre spielen lernen!?

Dann hast Du drei Wege, die Du gehen kannst. Diese lassen sich selbstverständlich auch vermischen. Du hast Dich aber mit dem Besuch auf meiner Homepage wohl schon für einen entschieden . . . oder?

1. Du gehst in eine Musikschule und nimmst Unterricht.

2. Du gehst zur Volkshochschule und lernst dort in einer Gruppe, oder

3. Du lernst autodidaktisch, soll heißen: in einem Selbststudium durch lesen, hören und üben des Lehrstoffes.

Auf die dritte Methode gehe ich hier ein. Ich möchte mit den folgenden Texten ein paar hilfreiche Tipps und Tricks zum Üben und behalten geben und einige Gedanken zum Thema Üben mit Kindern loswerden. Abschließend biete ich hier einen Kurs für Anfänger zum Herunterladen in txt. Format oder als html Version an. Vielleicht folgt auch irgendwann noch eine Version für Fortgeschrittene .

Üben, was ist das eigentlich?

Wenn man sich in die Lage eines Teenagers versetzt oder Du sogar einer bist, dann ist Üben das ständige spielen des Lieblingstitels oder das ewige Begleiten der Lieder des Lieblingsstars oder Band, ohne dabei die Lust zu verlieren. Wenn ein Teenager nun aber ein Stück von Beethoven oder Bach spielen soll und dies immer wieder spielen muss, dann ist aus üben, bestrafen geworden und der Lernerfolg hat sich minimiert. Wenn man in einem Alter ist wo der Musikstil nicht mehr so ausschlaggebend ist, sondern das Interesse, nach selber verbessern und Musik verstehen in den Vordergrund rückt. Dann ist das Üben schon etwas einfacher, da der Erfolg wesentlich schneller erkannt wird. Man sieht also, das Erstellen eines guten Übungsablaufes ist gar nicht so einfach. Es hängt natürlich auch davon ab, 

welche Ziele

Du erreichen möchtest. Eine Person, die sich vorgenommen hat Musik zu studieren, speziell Gitarre, oder professionell in einer Band zu spielen, sollte für einen entsprechenden Erfolg etwa 6 Tage die Woche 2 - 5 Stunden am Tag mit dem Instrument zubringen. Übersteigt das Dein Zeitlimit? Na ja, für die ersten Lernerfolge reicht es, wenn man mit etwa 2 - 3 Std. die Woche dabei ist. Das sollte aber schon drin sein. Wenn Du auch zu denen gehörst, die abends nach der Arbeit oder Nachmittags nach den Hausaufgaben zu sich sagen >nun bringt es ja eh nix, ich übe lieber am Sonntag mal ne Stunde länger<, dann solltest Du Deine Einstellung vor Beginn des Lernens grundlegend ändern! Denn, richtig üben muss auch erst gelernt werden. Und die eigene Einstellung zum Üben ist sehr wichtig.  

Wie sollte man üben?

Nehmen wir mal an, Du hast Dir vorgenommen 2 Std. pro Woche zu üben, dann hast Du einige Möglichkeiten diese 120 Min. zu verteilen. Wenn Du sie auf einen Tag legst und eine Sitzung von 120 Min. vor dem Instrument verbringst, hat dein Gehirn keine Chance das gelernte zu verarbeiten. Du wirst also am Folgetag gerade mal das gut behalten haben, was Du am Ende Deiner Lernsitzung geübt hast. Das Ergebnis ist also nach 7 Tagen eine ziemlich magere Ausbeute. Wenn Du nun aber diese 120 Min. auf 6 Tage verteilst und jeden Tag 2 Mal 10 Min. übst und das noch zu verschiedenen Tageszeiten, dann hat Dein Gehirn 12 Mal die Möglichkeit das Gelernte zu verarbeiten und zu behalten. Du wirst also nach 7 Tagen (ein Ruhetag pro Woche) ein weit besseres Lernergebnis erzielen, als bei der zuerst genannten Methode.

Merke!    80 - 120 Min. je Woche lernen sollte als Anfänger drin sein.

 

Und auch wenn sich das viel anhören mag, so ist das in einem vollgepackten Tagesplan eigentlich immer möglich. Z.B. vor der Schule oder der Arbeit 10 Min. und vor dem ins Bett gehen auch noch mal 10 Min. und Sa. auch noch mal 10 Min. nach dem Frühstück und 10 Min. vor dem Abendbrot. So kommt man mit wenig Aufwand schon auf 120 Min. in der Woche. Das bekommt man doch hin!

Was soll man wie üben?

Wenn Du es kannst und auch Lust dazu hast, dann ist es auch sinnvoll beim Fernsehgucken die Gitarre in die Hand zu nehmen und das bereits gelernte immer und immer wieder zu wiederholen. Wenn Du aber etwas neues lernst, z.B. einen neuen Griff oder einen neuen Rhythmus, dann muss auf jeden Fall ein ruhiger Ort aufgesucht werden und man sollte sich auf das neue Thema voll und ganz konzentrieren!

 

Auf den Punkt gebracht.

 

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lieber mehrere kurze Lernphasen als eine lange

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bei neuen Themen immer in Ruhe und gut konzentriert arbeiten

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Auch bereits gelerntes wiederholen, um es nicht wieder zu vergessen

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immer mit Spaß üben, nicht unter Zwang

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sich immer an Neues heranwagen und nicht nur schon bekanntes spielen

 

Wenn Du diese Regeln befolgst und mit etwas Ehrgeiz an die Sache ran gehst, solltest Du schon nach kurzer Zeit einen messbaren Erfolg haben.

 

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Gedanken zum lernen mit Kindern

 

Das Lernen und Üben mit Kindern und Teenagern ist eine ganz eigene Geschichte. Wenn Ihr 12-jähriger Sohn zu Ihnen kommt und sagt, er möchte Gitarre spielen lernen, dann meint er eigentlich, dass er so spielen möchte wie der Liedgitarrist seiner Lieblingsband, oder ein anderes Idol seiner Zeit. Aber nicht, dass er 5 Tage die Woche je 20 Min. am Tag ein langweiliges Schlagmuster üben möchte. Ein weiteres Problem für Kinder ist oft ein Mangel an Verständnis von Seiten der Eltern. Oder das genaue Gegenteil, wenn Eltern Motivation mit Druck verwechseln. Darum auch hier auf den Punkt gebracht:

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  Kinder brauchen beim Lernen schnelle Erfolgserlebnisse, also einfache Stücke üben.

 

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wenn Ihr Kind verunsichert ist, Sie aber trotzdem die Lust zum Instrument bemerken, lernen Sie doch mit! Das Lernen mit einem oder beiden Elternteilen macht besonders viel Spaß. Denn hier merken die Kinder schnell, wozu sie fähig sind, da Mama und Papa auch nicht schneller vorankommen. Eher im Gegenteil, meist ist das Kind schneller. Oder finden Sie jemand anderes, z.B. einen Freund, der mit übt.

 

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setzen Sie ihr Kind NIEMALS unter Druck!!! Wenn Ihr Kind unter Androhung von Strafe lernen muss, wird es der Musik, respektive dem Lernen, die Schuld am "Stress" mit den Eltern geben. So wird es nie was!

 

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Lassen Sie eine tägliche Lerneinheit von 10 - 15 Min. in den Tagesrhythmus einfließen. Z.B. ein Ständchen vor dem Abendbrot. Wenn das nicht funktioniert, versuchen Sie das Üben zur Belohnung zu machen, z.B. indem Sie die "ins-Bett-geh-Zeit" um die "Übezeit" nach hinten verlegen.

 

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Zeigen Sie IMMER Interesse an dem Lernen Ihrer Kinder. Lassen Sie sich regelmäßig das Gelernte vorspielen und loben Sie Ihr Kind dafür, egal ob nun gut oder schlecht gespielt wurde. Nur so erreichen Sie eine Motivation zum weitermachen. Sagen Sie niemals Dinge wie >na ja, wenn Du fleißig übst, dann hört sich das sicher bald gut an< sagen Sie eher >Das war super, in einer Woche kann ich das vom Original nicht mehr unterscheiden<.

 

Wenn Sie Ihr Kind aktiv unterstützen, wird auch schnell der Erfolg und lange die Lust da sein. Sagen Sie Ihrem Kind nicht, dass es Morgen sowieso wieder etwas anderes will und Ihnen das zu teuer wäre. Es gibt heute viele günstige Möglichkeiten zum Erlernen eines Instrumentes. Mein Kurs ist sogar kostenlos herunterzuladen. Und vielleicht schlummert in Ihrem Kind ein großes Talent. Ein Instrument zu erlernen ist auf jeden Fall immer eine sehr gute Abwechslung zum Schulalltag und kann auch förderlich für das Selbstbewusstsein Ihres Kindes sein.

 

Ich selbst habe zwei Kinder, mein Sohn ist 5 Jahre und möchte gern Gitarre spielen wie Papa, er hat auch eine eigene Gitarre (klar) aber er schrampft nur ein wenig drauf rum. Richtig lernen wollen wir erst wenn er 6 ist und dann auch noch Lust dazu hat. Meine Tochter ist 8 und spielt seit einem Jahr Keyboard. Sie geht zur Musikschule und ist mit Begeisterung dabei. Vor einiger Zeit wollte sie unbedingt noch Flöte im Spielmannszug spielen. Nach einigen Diskussionen über die doppelte Belastung haben meine Frau und ich dann zugestimmt. Nun ist sie auch da schon ein halbes Jahr bei und immer noch guter Dinge. Man sieht, die Lust an der Musik ist die treibende Kraft. Übrigens, natürlich spielt auch meine Frau ein Instrument. Sie spielt Keyboard und ist unsere Lernhilfe für Notenspiel . . . einer muss es ja drauf haben. An dieser Stelle möchte ich mich dann auch gleich mal bei meiner Frau bedanken, die alles was ich auf meiner Homepage geschrieben habe, lesen musste und die erste Korrektur gelesen hat. DANKE!!!

 

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Wie sollte ein Autodidakt lernen?

 

In dem Wort autodidaktisch stecken die Worte Auto und didaktisch. Auto ist in diesem Fall als Automatisch = Selbsttätig / Selbstständig zu verstehen und Didaktik vom griechischen didáskein = lehren. Also zusammengenommen Selbstständig lernen. Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie, habe ich den folgenden Textausschnitt zu diesem Suchbegriff übernommen.

Ein Autodidakt ist eine Person, die sich im Selbststudium, ohne eine offiziell anerkannte Ausbildung mit qualifizierendem Abschluss zu durchlaufen, auf hohem Niveau ausbildet oder sich so eine höhere Schulbildung aneignet. Dabei gibt es solche, die sich ihre gesamte Bildung im Selbstlernverfahren aneignen, wie der US-amerikanische Präsident Abraham Lincoln, und solche, die sich auf einem anderem Gebiet als dem von ihnen studierten etablieren, wie die Sprach- und Märchenforscher, aber gelernten Juristen Jacob und Wilhelm Grimm. Einige Autodidakten brachten es dabei wie der Maler und ehemalige Hilfsprediger Vincent van Gogh zu Höchstleistungen.

Gerade in der Musikwelt gibt es eine Menge Berühmtheiten die es zu solchen Höchstleistungen gebracht haben. Um diese „Höchstleistungen“ zu erreichen ist jedoch ein langer und harter Weg erforderlich, der leider von der Masse der autodidaktischen Anfänger schon im Frühstadium abgebrochen wird. Da auch ich das Gitarrenstudium mit 21 Jahren begann, um es mit 22 wieder zu beenden und dann mit 34 Jahren erneut aufzunehmen, weiß ich mittlerweile wo sich einige der „Tücken“ verbergen. Und da ich ja nichts für mich behalten kann, möchte ich an dieser Stelle ein paar hoffentlich hilfreiche Tipps für Autodidakten geben.

Ich gehe in meinen Tipps natürlich davon aus, dass es sich um einen Gitarrenschüler (Autodidakten) handelt der gerade eben seine erste Intuition hatte und sich morgen eine Gitarre kaufen geht. Die meisten Tipps gelten aber in gleicher Weise für jeden zukünftigen Instrumentalisten.

Von Anfang an.

Beim Kauf Eures ersten Instrumentes solltet Ihr (wie ich unter Kaufberatung bereits einmal beschrieben habe) auf ein „Billigangebot“ aus dem Internet oder Versandhandel unbedingt verzichten! Geht in ein Musikgeschäft und lasst Euch das Instrument vorführen und beschreiben. Ein guter Verkäufer gibt Euch das Instrument in die Hand und sieht sich an ob es zu Eurer Anatomie passt. Denn Gitarre ist nicht gleich Gitarre. Der Klang und die Optik sind dann Geschmackssache. Beim ersten Lehrmaterial ist es da schon weit schwieriger. Unter Buchtipps bei mir oder z.B. bei Ernesto (siehe Links) könnt Ihr Euch für ein Buch, das Eurer gewünschten Stilrichtung entspricht, entscheiden. Ihr könnt auch gern eine Anfrage per Mail schreiben.

 

Der erste Schritt.

 

Nun beginnt das eigentliche Lernen. Und schon nach nur einer Woche werden wahrscheinlich die meisten das Instrument und das Buch einstauben lassen, da sie es für unmöglich halten das zu lernen! Durchhalten Freunde! Aller Anfang ist leicht ... wenn man sich richtig vorbereitet hat. Leider gibt es das perfekte Lehrbuch für Autodidakten nicht, denn jedem Buch fehlen irgendwelche Feinheiten. Beschäftigt Euch also erst einmal mit Eurem neuen Instrument. Alles darüber könnt Ihr auf dieser Internetseite lernen. Und da Ihr schon hier seit, seit Ihr auf dem richtigen Weg! Denn die intensive Beschäftigung mit dem Thema zeigt das große Interesse.

 

Das Instrumentelle

 

In den ersten Wochen oder eher Monaten müsst Ihr Euer Geist-Körper-System erst einmal an die neuen motorischen Abläufe und an das neue Thema Musik gewöhnen. Diese Phase ist die schwierigste, da man immer wieder vor Aufgaben gestellt wird, die einem anfänglich als unmöglich erscheinen. Aber das Wichtigste ist diese Hürden zu überwinden. Wie ich weiter oben schon einmal sagte, lernt in kleinen Schritten mit großen Erfolgserlebnissen. Wer glaubt, er könne nach 3 Monaten den Mark Knopfler, Les Paul oder Eric Clapton raushängen lassen, der geht den FALSCHEN WEG! Ich beschreibe die Musik immer als eine Sprache, die man als Anfänger neu erlernen muss. Wisst Ihr noch wie lange Ihr gebraucht habt um Eure Muttersprache sprechen, lesen und schreiben zu lernen? Genau, verdammt lange! Inzwischen weiß Euer Gehirn instinktiv wie man effektiver lernt, aber trotzdem dauert es sehr lang um ein guter Instrumentalist zu werden. In dieser Phase hilft Euch nur sich immer wieder aufs neue zu motivieren. Auch das Treffen oder nur das Austauschen mit anderen Musikern oder solchen, die es werden wollen, ist eine super Motivation und kann oft die anscheinend größten Probleme lösen.

 

Theorie und Praxis

 

Es gilt alles zu lernen, was zur Musik dazu gehört. Bei der autodidaktischen Methode kommt es sehr auf die eigenen Fähigkeiten und den Intellekt an. Sicher ist jedoch, dass jeder Autodidakt instinktiv seine Stärken ausbaut und seine Schwächen vernachlässigt. Das ist leider genau falsch herum, wie uns die Logik beschreibt. Ich habe die Theorie sehr ausgiebig gelernt und die Gehörbildung, den Rhythmus, das Notenlesen und die Feinmotorik anfänglich stark vernachlässigt (mit den Noten ist das immer noch so eine Sache). Natürlich kommt alles Stück für Stück, aber die Themen der Musik sind sehr umfangreich und man sollte darauf achten sehr ausgewogen zu lernen. Die Theorie und besonders das Notenlesen werden nach meiner Erfahrung besonders bei Gitarristen sehr stark vernachlässigt. Natürlich müsst Ihr für Euch selbst entscheiden wie weit Ihr gehen wollt. Wer aber das Thema Musik ernst nimmt, der sollte die folgenden Themen in das Lernen immer mit einbeziehen.

 

-          Motorische und instrumentale Fähigkeiten (täglich üben am Instrument)

-          Gehörbildung (erkennen von Tönen und Tonintervallen)

-          Theoretische Musikkenntnisse (Noten lesen, Harmonielehre, Formenlehre...)

-          Rhythmuslehre (es gibt nicht nur einfache Taktarten...)

-          Übergreifende Themen zu anderen Instrumenten (wie spielt man zusammen?)

-          Techniken und Phrasierungen

 

Es gibt sicherlich noch andere Themenbereiche, die hier nicht aufgeführt sind, wenn sie wichtig sind und mir ein- oder auffallen werde ich sie natürlich ergänzen. Der Austausch mit anderen ist im übrigen immer ein wichtiges Thema und sollte nie ausgelassen werden.

 

Zum Notenlesen habe ich ein besonderes anliegen. Ich habe auf vielen Internetseiten Texte gefunden, die das Notenlesen für überflüssig halten. Auch Autoren wie z.B. Peter Bursch meinen, dass es für Gitarristen nicht notwendig ist. Ich denke diese Leute tun ihren Schülern und Lesern keinen Gefallen mit ihrer Lernmethode. Denn ohne Noten ist die Musik nun mal praktisch für die meisten Menschen nicht erschließbar. Am schönsten auf den Punkt gebracht hat es wohl Ulli Bögershausen, er drückt es in einem seiner Bücher so aus: Das Tabulatursystem ist unschlagbar, wenn es darum geht, möglichst schnell ein Gitarrenstück einzustudieren. Die stärke der Notation hingegen ist, das nur in ihr harmonische und melodische Strukturen verstehbar werden!

Ich kann es besser nicht beschreiben. Bleibt nur noch zu sagen, wer die Musik ernst nimmt, der weis auch mit einem wunderschönen Notenbild einer Mozart Fuge etwas anzufangen...

 

Während des Lernens

 

Ich habe kürzlich einige sehr interessante Bücher über Gehirnforschung und Funktionsweisen unseres Denkapparates gelesen. Die besten Tipps zum Lernen sind hier so massenhart, dass ich selber ein Buch darüber schreiben könnte. Das würde hier den Rahmen sprengen. Aber eine Sache, die mich in Ihrer Überlegenheit beeindruckt hat, möchte ich erwähnen. Wenn Ihr etwas neues lernt, sorgt vor dem Lernen dafür, dass Ihr eine Überkreuzbewegung habt, also etwas mit bewegten Armen Spazieren gehen (z.B. Walken, aber nicht zu sehr anstrengen um nicht zu viel Energie zu verlieren) sorgt außerdem für ausreichend Sauerstoff (kein Zigarettenqualm im Raum) und trinkt ein Glas kühles Wasser (min. 0,20 Ltr.) vor dem Üben. Erscheint sehr einfach nicht wahr? Ich habe die Feststellung gemacht, dass diese Methode nicht nur gesund ist, sondern die Aufnahmefähigkeit des Geist-Körper-Systems enorm steigert.

 

Zu guter Letzt

 

Es gibt immer Dinge, die sich einem Autodidakten irgendwie nicht erschließen wollen. Versucht nach allen Seiten offen zu sein und es wird leichter. Trotz allem bleibt es nicht aus, dass einige Dinge mit einer Hilfsperson (z.B. einem Lehrer) einfacher sind. Wenn Ihr nicht weiter kommt und auch das Internet und unzählige Bücher (ich brauche bald ein neues Regal) Euch nicht helfen, sucht Euch einen guten Lehrer. Viele Musiklehrer, speziell Privatlehrer, geben heute auch Unterrichtsstunden um Autodidakten auf die Sprünge zu helfen. Es ist in der Tat so, dass nicht alles autodidaktisch zu lernen ist und wie ich bereits mehrfach erwähnte, ist der Austausch mit anderen eine der interessantesten und zugleich auch Hilfreichsten Lektionen in der Musik.

VIEL ERFOLG!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

 

Habt Ihr noch fragen? Dann schreibt mir!

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HIER findet Ihr nun meinen Anfängerkurs zum Lernen des Gitarre Spielens.

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