Anfänger Kurs

 

 

Google

 

In dieser Version meines Anfängerkurses sind gegenüber der vorherigen, die Notenlektionen inbegriffen. So wie der Kurs jetzt hier steht habe ich ihn bereits mit einigen Schülern ausprobiert und festgestellt das er bei fleißigen Schülern gut funktioniert. Beginnt jedoch bei Euren autodidaktischen Bemühungen erst mit der nächsten Lektion wenn Ihr den Inhalt der vorherigen Lektion vollständig beherrscht.

Und nun viel Spaß und Erfolg bei meinem Gitarrenkurs für Anfänger.

 

ACHTUNG: Zur korrekten Darstellung der Notensymbole benötigt Ihr die Schriftart 

capella-Psalmodie.ttf   

 

 

Inhaltsverzeichnis                                                  

Lektion 1 

           

1.1 Das Instrument                                                                  

1.2 Die Saitennamen                                                               

1.3 Die Tonleiter                                                                    

1.4 Das Stimmen                                                                    

1.5 Die Haltung                                                                   

1.6 Die ersten Griffe (A-Dur und E-Dur)                          

1.7 Der Abschlag                                                           

     

 

Lektion 2

                                                                                                                                   

2.1 Die Notenschrift                                                              

2.2 Die Noten und Symbole                                                

2.3 Der Aufschlag & Wechselschlag                                               

2.4 Die nächsten Griffe (D-Dur und A-moll)                                          

 

Lektion 3 

 

3.1 Von ganzen und halben Tönen                                               

3.2 Die Versetzungszeichen                                                     

3.3 Die Intervalle                                                       

3.4 Der Rhythmus und das Zählen                                       

3.5 Und noch zwei Griffe (C-Dur und e)                                 

3.6 “Blowing in the Wind”                                                       Anhang 1

     

 

Lektion 4

 

4.1 Etwas Musiktheorie                                                     

4.2 Tirando und apoyando                                                          

4.3 Der Daumenanschlag                                                  

4.4 Zupfen auf 2 Saiten                                                                     

4.5 Das Glockenspiel                                                                     

 

 

Lektion 5 

 

5.1 Die linke und rechte Hand des Gitarristen                  

5.2 Der Wechselschlag, mal forte, mal piano                  

5.3 Gegriffene Noten mit Fingerübung                          

5.4 Das Griffbrett und seine Töne                                     

5.5 Ein Walzer nach Noten                                             

 

 

Lektion 6 

 

6.1 Noch ein paar Notenzeichen                                          

6.2 Noten oder nicht Noten, . . .                                       

6.3 Stimmen der Gitarre nach Einklang                       

6.4 F-Dur, d und A mit Septime als Griffe                      

6.5 Rhythmusvarianten (siehe auch Anhang 6)                                  Anhang 6

6.6 „House of the Rising Sun“                                                      Anhang 2

 

 

Lektion 7

 

7.1 Die Tabulatur und ihre Schreibweise                                      

7.2 H(B) mit einer Septime                                             

7.3 Nun wird’s schwerer. F-Dur und f als Barreè-Griffe            

7.4 „House of the Rising Sun“ mal anders                                  Anhang 3

7.5 Akkordtabelle                                                                          Anhang 5

 

 

Lektion 8 

 

8.1 Es wird theoretisch (der Quintenzirkel)                                

8.2 G- Dur, sowie C, D, E und G mit Septime                              

8.3 Das Zupfen mit der ganzen Hand, Folkpicking            

8.4 „House of the Rising Sun“ noch mal ganz anders                Anhang 4

 

 

Lektion 9 

 

9.1 Noch mehr Akkordtheorie                                                  

9.2 Transponieren von Akkorden                                                        

9.3 Das Lagenspiel                                                                              

9.4 Ein Lied im 3er Takt                                                                 Anhang 7

 

 

Lektion 10

 

10.1 Offene und verschiebbare Akkorde                                         

10.2 Wiederholung der Akkordtheorie und Akkorde    

10.3 Tonleitern (Skalen)                                         

10.4 Fingerpicking                                                             

10.5 Es wird spanisch                                                     

              Spanische Romanze                                                               Anhang 8

 

Lektion 11 

 

11.1 Eine Wiederholung des gelernten                      

11.2 Das Stimmen mit Flagoletttönen                                

11.3 Der weitere Weg                                                                               

 

 

Anhänge:

 

  1. Akkorde – Blowing in the Wind

  2. Akkorde – House of the Rising Sun

  3. Daumenanschlag – House of the Rising Sun

  4. Fingerpicking – House of the Rising Sun

  5. Akkordtabellen

  6. Rhythmus Beispiele

  7. Tabulatur und Akkorde – Mull of Kintyre

  8. Tabulatur - Spanische Romanze

 á nach oben á

Lektion 1 

 

1.1 Das Instrument

1.2 Die Saitennamen                                     

1.3 Die Tonleiter                                                                                            

1.4 Das Stimmen                                                                                                      

1.5 Die Haltung                                                                                  

1.6 Die ersten Griffe (A-Dur und E-Dur)                                                  

1.7 Der Abschlag                                                                                          

 

1.1 Das Instrument

Begriffübersicht zum Lernen und nachsehen. Das erste Instrument sollte Nylonsaiten haben, da das Spielen auf Stahlsaiten für Anfänger sehr schwierig ist.

 

 

1.2 Die Saitennamen

Die Saiten einer Gitarre haben eine Grundstimmung, welche in jedem Fall auf kurz oder lang auswendig gelernt werden muss. Um das zu vereinfachen gibt es einige Sprüche. Mein Lieblingsspruch lautet:

Ein Anfänger der Gitarre hat eifer

Also die Saitennamen lauten von der obersten dicksten angefangen eben

E  A  d  g  h  e 

 

1.3 Die Tonleiter  

Die Stammtöne der Tonleiter lauten,

c          d          e          f           g          a          h          (c)

Hier finden sich nun auch die Töne der Gitarren-Grundstimmung wieder. Wenn wir die Tonleiter immer wieder fortsetzten wird zur Erkennung der absoluten Tonhöhe eine Veränderung der Schreibweise verwendet (dazu später mehr). Ich schreibe im folgenden Beispiel die Tonleiter drei mal hinter einander auf und kreise die Töne der Gitarrensaiten ein.

 

 

Du siehst also, dass die Töne unserer Gitarrensaiten nicht aus der Luft gegriffen sind, sondern durchaus einen Sinn ergeben. Welcher das genau ist, auch dazu später mehr.

 

1.4 Das Stimmen

Das Stimmen der Gitarre nach Gehör ist als Anfänger nahezu „unmöglich“. Deshalb werden wir zuerst das Stimmen mit dem Stimmgerät durchführen und uns in einer späteren Lektion (wenn wir die Töne des Instrumentes schon etwas kennen) dem Stimmen nach Einklang zuwenden, um in einer der letzten Lektionen das Stimmen nach Flagoletttönen zu lernen. Beim Stimmen mit einem Stimmgerät (in diesem Fall ein TU 80 der Firma BOSS) schlagen wir die Saiten nacheinander an und drehen den Wirbel der zu stimmenden Saite zum höher Stimmen nach links oder zum tiefer Stimmen nach rechts. Wenn der Zeiger des Stimmgerätes in der Mitte ist, ist die Saite gestimmt. Dieses wiederholen wir mit allen 6 Saiten.

 

1.5 Die Haltung

Die Haltung scheint gerade anfänglich eine nebensächliche Sache zu sein. Dies ist jedoch ein Trugschluss, denn anfängliche Haltungsfehler sind später nur äußerst schwierig wieder abzugewöhnen. Und Haltungsfehler führen nicht nur zu Ausdauerproblemen beim Spielen, sondern unter Umständen auch zu gesundheitlichen Problemen (Rücken und Schulterschmerzen). Wir sitzen aufrecht und haben unter unserem linken Fuß einen kleinen Hocker. Man kann auch den rechten Fuß unter dem linken seitlich ablegen, dadurch kommt unser linker Oberschenkel etwas höher. Nun legt man auf dem linken Oberschenkel die Einbuchtung des Gitarrenkorpus ab. Unser rechter Arm ist gebeugt und ruht mit dem Unterarm ebenfalls auf dem Gitarrenkorpus. Die Hand hängt lose etwa vor dem Schalloch. Der Hals zeigt nach links, so dass die tiefste Saite oben liegt. Die Mechanik halten wir etwa in Schulterhöhe (nicht zu hoch, aber auch nicht zu tief, der Hals muss aufwärts zeigen). Die linke Hand wird zum Halten der Gitarre nicht benötigt. Sie muss beweglich bleiben und ist für die Griffe zuständig, weshalb wir sie im nachfolgenden Text Griffhand nennen.

Mit dem Wissen über das Instrument, der korrekten Haltung und dem gestimmten Instrument können wir nun mit dem Spielen loslegen.

                                                                                                                     

1.6 Die ersten Griffe

Ein Griff kann auch als Akkord bezeichnet werden und besteht immer aus mehreren gegriffenen Tönen (Noten) in einem Griff zusammen gefügt, daher Griff. Die genaue Zusammensetzung von Griffen folgt in einer späteren Lektion. Griffe gibt es eine ganze Menge. Für die gängigsten, welche wir hier als Übungsgriffe verwenden, gibt es noch eine Akkordtabelle im Anhang. Ein Akkord wird immer nach einem bestimmten Muster gegriffen. Darum sollten wir uns zuerst mit der linken Hand beschäftigen. Die Finger der linken Hand sind in Finger 1 – 4 benannt, wobei 1 der Zeigefinger und 4 der kleine Finger ist. So kann auf den Griffmustern (Akkordtabellen) zur Vereinfachung die Zahl für den entsprechenden Finger angegeben werden. Dies nennt man auch Angabe des Fingersatzes. Die Darstellung der Griffe zeigt das Griffbrett unserer Gitarre, wobei der dicke Streifen links den Sattel darstellt und die Saiten in der Draufsicht zu verstehen sind. Also oben die hohe e-Saite und unten die tiefe E-Saite. Zur Vereinfachung habe ich in den ersten Lektionen die Saitennamen noch dazugeschrieben. Die senkrechten Linien stellen die Bundstäbe dar. Ist der Sattel einmal nicht durch eine dicke Linie zu erkennen, so wird der erste Bund nicht angezeigt sondern der Griff beginnt in einem höheren Bund. Um nun zu wissen welches Bund dies ist, wird über dem ersten dargestellten Bund durch eine römische Ziffer der Bund angegeben. Beginnt also der Griff Beispielsweise im

4.Bund, so steht über dem ersten zu sehenden Bund eine IV.

Die Saiten sollten möglichst mit der Fingerkuppe leicht angedrückt werden, sodass beim Anschlagen der Saite ein sauberer Ton entsteht. Der Daumen sollte ohne viel Druck etwa in Höhe des Mittelfingers auf der Rückseite des Gitarrenhalses liegen. Bei einem ganzen Griff besteht die Schwierigkeit jedoch weniger im Greifen der einzelnen Saite, als vielmehr in den Saiten über und unter der gegriffenen, denn auch diese müssen natürlich sauber klingen. Also . . . üben, üben, üben. Das ist anfänglich etwas schwierig und unter Umständen auch etwas schmerzhaft an den Fingerkuppen. Aber lass Dir sagen: Es wird besser!

 

 

                                                                         

1.6 Der Abschlag

Um nun einen Ton zu erzeugen müssen wir noch etwas mit unserer rechten Hand anstellen. Diese ballen wir zu einer Faust (ohne Anstrengung), aus der wir den Zeigefinger leicht herausstrecken und diesen mit dem Daumen seitlich unterstützen. Nun können wir mit der Oberfläche des Nagels unseres Zeigefingers die Saiten von oben nach unten mit Gefühl anschlagen und schon haben wir >wenn wir richtig mit der linken Hand gegriffen haben< unseren ersten Akkord gespielt. Die rechte Hand soll nun in gleichbleibender Geschwindigkeit vor dem Schalloch hin und her pendeln, wobei die Bewegung nicht aus dem ganzen Arm, sondern möglichst locker aus dem Handgelenk und einer leichten Unterarmdrehung kommen soll. Diese Bewegung muss möglichst ohne Anstrengung gehen, da wir sie beim Spielen permanent brauchen. Nun soll unser Zeigefingernagel bei jeder Abwärtsbewegung die Saiten anschlagen. Das ist schon das ganze Geheimnis des Abschlages. 

 

Lektionsaufgabe:

 

Die Aufgabe dieser Lektion ist nun, in einem gleichmäßigen Rhythmus einen Abschlag durchzuführen und dabei die Griffe A-Dur und E-Dur abwechselnd zu greifen. Um einen gleichmäßigen Rhythmus zu finden sollte man schon hier mitzählen. Ab der nächsten Lektion zählen wir so oder so.

 

Beispiel:

Das „umgedrehte U“ steht für einen Abschlag.

 

 

  á nach oben á

Lektion 2

 

2.1 Die Notenschrift                                                                                     

2.2 Die Noten und Symbole                                                                       

2.3 Der Aufschlag & Wechselschlag         

2.4 Die nächsten Griffe (D-Dur und A-moll)                                                                   

 

2.1 Die Notenschrift

Auch ich muss mich zu denen zählen, welche anfänglich vor Noten zurückgeschreckt sind. Wenn man sich eine Notation ansieht, könnte man meinen, dass es ein wirklich schönes Bild abgibt, aber das zu lesen und zu spielen sei unmöglich. Es ist in der Tat schwerer zu lernen als das einfache Spielen nach Akkorden und Tabulaturen. Und es gibt viele Gitarristen, die nicht von einem Notenblatt abspielen können und trotzdem gute Musiker sind. Aber glaubt mir, jeder von diesen Musikern kennt die in diesem Anfängerkurs beschriebenen Grundkenntnisse der Notenschrift, denn ohne diese Kenntnis fehlt einem die Grundlage um Musik zu verstehen. Außerdem bin ich der Meinung, dass die Grundkenntnisse der Notenschrift zur Allgemeinbildung gehören, und das haben wir alle in der Schule  schon einmal gehört...oder?

Im Folgenden findest Du die vorerst wichtigsten Notenzeichen mit Erklärung. Dieser Stoff ist zwar etwas „trocken“, muss aber auf kurz oder lang im Gedächtnis hängen bleiben, denn diese Zeichen kommen immer wieder. Spielen nach Noten werden wir erst in der 4. Lektionen lernen.  

 

2.2 Die Noten und Symbole

A Der Notenschlüssel ist am Anfang jeder Notation zu finden (später mehr).

Am folgenden Beisp. kann man erkennen wie lang eine Note ist und wie sie aussieht.  

 

 

 

 

 

 

 

¦ Die Sechzehntelnote hat zwei Fähnchen

¨ Die Zweiunddreißigstelnote hat drei Fähnchen und so weiter.

Ab der achtel Note werden die Noten in der Notation auch mit einem Balken am oberen Ende des Halses verbunden. Dann wären z.B. bei Achtelnoten zwei Noten an einem Balken, bei Sechzehntelnoten vier an einem Balken, usw. Die Pausen können selbstverständlich ebenfalls verschiedene Längen haben. So sehen sie aus:

 

 

Nun sehen wir uns eine Notenreihe an: Was siehst Du?

 

In der Abbildung der Notenreihe sehen wir zum einen, dass eine Notenreihe immer aus 5 Linien und 4 Zwischenräumen besteht. Des weiteren sehen wir wieder den Notenschlüssel, dessen Bauch die zweite Linie von unten umkreist. Auf dieser Linie habe ich eine Viertelnote gezeichnet. Diese Linie bzw. die eingezeichnete Note ist ein „g“, da der Notenschlüssel auch G-Schlüssel genannt wird. Nun wissen wir auch warum das so ist. Er wird übrigens auch Violinenschlüssel genannt und ist der meist verwendete Notenschlüssel. Dann sehen wir noch eine 8 unter dem Notenschlüssel, diese ist bei einer Gitarrennotation fast immer vorhanden und bedeutet, dass die notierten Töne auf der Gitarre 8 Töne tiefer klingen (gespielt werden). Die beiden Vieren stehen für den Takt, also in diesem Fall ein Viervierteltakt. Die senkrechten Striche markieren einen Takt. Um unsere in der letzten Lektion gelernte Tonleiter nun in so einem Notensystem zu notieren werden zu den vorhandenen Linien noch Hilfslinien verwendet. Das sieht das dann wie folgt aus:

usw.

Wie Du siehst, werden die Noten ab der mittleren Linie mit dem Hals nach unten gezeichnet. Je weiter oben eine Note, desto höher der Ton und umgekehrt. So, nun kennst Du die Tonleiter und verstehst hoffentlich das Grundprinzip der aufgeschriebenen Notation, war doch gar nicht so schwer, oder?

Nun kommen wir zum Takt. Es gibt verschiedene Takte, von denen wir den Viervierteltakt schon gehört haben.

Der Viervierteltakt wird auch häufig mit einem  : anstelle der Vieren angegeben.

Andere Takte sind z.B.:

                                              

Die obere Zahl der Taktangabe nennt uns die Anzahl der Taktschläge, die untere den Notenwert des einzelnen Taktes. Also ist der oben in der Notation angegebene Viervierteltakt so zu verstehen, dass auf jeden Takt vier Schläge kommen, wobei jeder die Dauer einer Viertelnote hat.

Das heute gelernte sollte man erst einmal sacken lassen, bevor wir uns über ganze und halbe Töne unterhalten. Man sollte sich diese Theorie aber ruhig einige Male ansehen, denn sie ist das Grundwissen der Notenschrift und sollte eigentlich auswendig sitzen.

 

2.3 Der Aufschlag und Wechselschlag

Der Aufschlag sollte nach dem Abschlag nicht mit dem Nagel des Zeigefingers, sondern mit dem Nagel des Daumens erfolgen. Wir treffen also die Saiten aus unserer Pendelbewegung ein mal mit dem Zeigefinger bei der Abwärtsbewegung und einmal mit dem Daumennagel bei der Aufwärtsbewegung. Die Aufwärtsbewegung machen wir beim Zählen also auf 2. Wir zählen nun . . .

 . . . 1 = ab   2 = auf   3 = ab   4 = auf   usw.

Das Zeichen für die Aufwärtsbewegung lautet: . Nun können wir einen Wechselschlag.

 

2.4 Die nächsten Griffe (D-Dur und A-moll)

Die folgenden Griffe haben beide eine Besonderheit gegenüber dem was wir bislang gelernt haben. Der Griff D-Dur wird nämlich ohne die tiefe E-Saite angeschlagen, da er ein sehr hoher Akkord ist und der Basston nicht dazu passt. In der Griffdarstellung erkennt Ihr das am X neben der E-Saite. Der

A-moll-Akkord klingt, wie alle Moll Akkorde, etwas „traurig“. Er wird wie der E-Dur Akkord gegriffen, eben nur je Finger eine Saite höher. Moll Akkorde werden häufig nur durch einen kleinen Buchstaben angegeben, soll heißen: A-moll = Am = a. Alle drei Darstellungsmöglichkeiten sagen das gleiche aus, es handelt sich also immer um den gleichen Akkord A-moll. Das gilt selbstverständlich auch für alle anderen Akkorde und nicht nur für A.

 

        

 

Lektionsaufgabe:

 

Die Aufgabe dieser Lektion ist es, auch hier wieder in einem gleichmäßigen Tempo einen Wechselschlag durchzuführen und dabei die Griffe D-Dur und A-moll abwechselnd zu greifen. Zähl laut mit und verwende auch die Griffe E-Dur und A-Dur.

und von vorn 

Die Geschwindigkeit bestimmst Du selbst. Wichtig ist auch hier, dass Du immer schön gleichmäßig spielst und durch das Umgreifen keine Pausen entstehen. Verwende auch die Akkorde aus der letzten Lektion.

  á nach oben á

Lektion 3

 

3.1 Von ganzen und halben Tönen                                                                      

3.2 Die Versetzungszeichen                                                                       

3.3 Die Intervalle                                                                                           

3.4 Der Rhythmus und das Zählen

3.5 Und noch zwei Griffe (C-Dur und e)                                                  

  

3.1 Von ganzen und halben Tönen

Wahrscheinlich hast Du schon mal von Tönen gehört, welche so komische Namen haben wie Gis oder Cis oder gar Es. Heute wollen wir damit beginnen, uns diese Töne und ihre Entstehung anzusehen. Für Pianisten ist diese Stelle einfacher zu erklären als für Gitarristen, daher werde ich auch einmal kurz auf die Klaviertasten zurückgreifen. Wie Du in der ersten Lektion gelernt hast, besteht unsere Tonleiter aus 8 Tönen (c, d, e, f, g, a, h, (c)). Wenn wir nun auf der Klaviertastatur mit dem c beginnen, haben wir als nächste Taste nicht das weiße d, sondern noch eine schwarze Taste dazwischen. Diese Taste stellt einen Halbton dar. Dieser Halbton heißt dann cis, wenn man vorwärts zählt (also von links nach rechts) und wenn man rückwärts zählt (also von rechts nach links) heißt er des. Unsere gelernte Tonleiter lautet nun also:

c, (cis oder des) d, (dis oder es) e, f, (fis, oder ges) g, (gis oder as) a, (ais oder b) h, (c)

Ich gebe zu, dass klingt etwas kompliziert, darum noch mal eine grafische Darstellung:

 

 

Zwischen jedem Ganzton fehlt nun der Halbton und dieser lautet nun eben in der Reihenfolge passend zur Grafik:

 

       cis, des        dis, es                          fis, ges         gis, as           ais, b

 

Na, gemerkt ? Der Halbton unter h heißt nicht, wie es zu erwarten war hes, sondern b. Merken!

3.2 Die Versetzungszeichen

Um nun zu wissen wann man ein Halbton (also auf der Klaviertastatur sozusagen eine schwarze Taste) spielen muss, findet man in der Notation sogenannte Versetzungszeichen. Diese sehen wie folgt aus:

S Das Kreutz in einer Notenzeile bedeutet, dass alle Noten auf dieser Zeile als „is“ gespielt werden.

Q Das b in einer Notenzeile bedeutet, dass alle Noten auf dieser Zeile als „es“ gespielt werden.

Diese Versetzungszeichen können natürlich auch an einzelnen Noten stehen, dann wird nur die eine Note um den entsprechenden Ton nach oben oder unten versetzt. Also, wenn in einer Notation die Raute vor einer Note steht, so erhöht sich der Ton um einen Halbtonschritt. Siehe Grafik.

Steht das Be vor einer Note so erniedrigt sich der Ton um einen Halbton.

 

Zu guter Letzt kann das Versetzungszeichen auch wieder aufgehoben werden. Hierfür gibt es das Auflösezeichen und das sieht so aus: R

 

Vielleicht ist Dir aufgefallen, dass ich an den Notennamen ein „Häkchen“ gemacht habe, so wie ich vorher das zweite (hohe) c immer in Klammern gesetzt habe. Das liegt daran, dass man die Höhe der Noten unterscheiden können soll, auch ohne sie auf einer Notation zu verzeichnen. Um dies zu vereinfachen sind die Töne der Grundtonleiter in kleinen Buchstaben geschrieben, also c, d, e, f, g, a, h, c’ und die nun folgende Tonleiter eine Oktave höher, wird mit diesem Häkchen versehen, also c´, d’, e’, f’, g’, a’, h’, c’’ und wie zu sehen nun mit 2 Häkchen, dann mit 3 und zu guter letzt mit einem V für 5. Das nennt sich eingestrichene, zweigestrichene, dreigestrichene..., Töne. Die Töne eine Oktave tiefer werden in Großbuchstaben geschrieben, also C, D, E, F, G, A, H, c so haben wir wieder einen Anschluss. Diese Reihe nennt sich große Oktavlage. Um nun den Überblick nicht zu verlieren noch einmal 3 ganze Oktaven.

 

C, D, E, F, G, A, H, c, d, e, f, g, a, h, c’, d’, e’, f’, g’, a’, h’, c’’

 

Na, immer noch alles klar im Kopf? Was ist eigentlich eine Oktave? Damit sind wir auch schon beim nächsten Kapitel.

 

3.3 Die Intervalle

Die Intervalle (lateinisch Intervallum = Zwischenraum bzw. korrekt Zwischental) sind die Abstände zwischen zwei Tönen. Die Namen der Abstände sollten wir uns einprägen, da wir sie immer wieder brauchen, auch für die Akkorde werden einige Namen später immer wieder auftauchen, die zum Begreifen der Akkordlehre sehr wichtig sind.

 

1. Prime                            6. Sexte

2. Sekunde                        7. Septime

3. Terz                              8. Oktave

4. Quarte                           9. None

5. Quinte                           10.Dezime      

                                                    

Zur besseren Verständlichkeit mal wieder eine grafische Darstellung :

 

 

 

Soviel zur Theorie, nun wird es Zeit dass wir zur Praxis kommen.

 

3.4 Der Rhythmus und das Zählen

Bislang haben wir einen Aufschlag und einen Abschlag gelernt und daraus den Wechselschlag gemacht. Das wird aber auf Dauer etwas langweilig. Darum wollen wir uns Variationen ansehen, die man als Rhythmus bezeichnet. Zuerst wenden wir uns aber noch einmal unserem Wechselschlag zu. Diesen haben wir wie folgt gezählt:

 

 

Hier habe wir also auf jeden Takt 4 Schläge, was bei einem 4/4 Takt ja auch korrekt ist. Wir können aber in jedem Takt die Anzahl der Töne verändern. Soll heißen, in einem Takt, unseres oben dargestellten 4/4 Taktes, müssen nicht immer 4 Töne sein. Wir können auch nur einen Ton pro Takt haben oder auch gar keinen und dafür eine Pause. Von einem Ton ausgehend können wir nun die Anzahl mathematisch verdoppeln. Also 1, 2, 4, 8, 16, ...auch eine ungerade Zahl ist möglich indem wir z.B. halbe Töne einsetzen. Im folgenden Beispiel habe ich die Anzahl der Töne pro Takt verdoppelt und die Zählweise damit geändert. Sie lautet nun 1 u. 2 u. 3 u. 4 u. 1 u. 2 u. 3 . . . siehe Grafik.

In diesem Beispiel haben wir nun unsere Zählzeiten so gelegt, dass auf „1“ ein Abschlag und auf „und“ ein Aufschlag erfolgt, auf „2“ wieder ein Abschlag, auf „und“ ein Aufschlag, usw. Wir haben also die Anzahl der Töne in einem Takt verdoppelt, was mathematisch bedeutet, dass wir auch doppelt so schnell spielen müssen, zumindest wenn wir davon ausgehen das unsere Taktlänge sich nicht verändert.

Andere Takte haben wir schon kennen gelernt, so Zählen wir z.B. den ¾ Takt: 1, 2, 3, 1, 2, 3, usw. Kennt jeder vom Walzer. Probiert den folgenden 3/4Takt mal aus.

 

Hört sich doch ganz gut an. Übrigens, das komische Zeichen am Ende dieser Taktreihe mit den beiden „Strichen und Augen“ ist ein Wiederholungszeichen, das sollte man sich unbedingt merken. Es sagt uns, dass wir die eben gespielte Zeile bzw. Zeilen einmal Wiederholen sollen. Und da wir das

C-Dur noch nicht hatten, kommen wir auch schon zum nächsten Kapitel . . .

 

3.5 Und noch zwei Griffe

Heute wollen wie wieder einen Dur und einen Moll Akkord lernen. Mit den dann gelernten Akkorden können wir schon einen ganzen Stapel Lieder spielen.

 

  

 

Bei dem E-moll Akkord stellen wir fest, dass wir nur den bereits gelernten E-Dur Griff greifen müssen und den ersten Finger weglassen. Bei dem C-Dur müssen die Hände etwas mehr tun, probiert es mal aus. Das soll für heute reichen.

 

Lektionsaufgabe:

 

Spiel den 4/4 Takt in der Zählzeit 1, 2, 3, 4, besonders langsam und versuche ihn dann mit der Zählzeit 1, u., 2, u., 3, u., 4, u., 1., . . .möglichst exakt zu verdoppeln. Spiel auch den ¾ Takt, wie oben angegeben, und verwende bei allen Übungen alle gelernten Akkorde um das Umgreifen zu lernen. Vielleicht merkst Du ja auch schon jetzt, dass es Akkorde gibt, die irgendwie nicht zusammenpassen.

 á nach oben á

 

Lektion 4

 

4.1 Etwas Musiktheorie

4.2 Tirando und apoyando

4.2 Der Daumenanschlag                            

4.3 Zupfen auf 2 Saiten

4.4 Das Glockenspiel                                                                                   

 

4.1 Etwas Musiktheorie

Wie Du bereits am Anfang der Lektionen über die Notenschrift gelernt hast, wird die Notation für die Gitarre eine Oktave tiefer gespielt als sie notiert ist. Wenn wir uns also das sogenannte Schlüssel-C ansehen, welches die eingestrichene Oktavlage anführt, so müssten wir dieses auf der Gitarre im

1. Bund der h-Saite spielen. Wir spielen es aber im 3. Bund der A-Saite (eine Oktave tiefer). Dafür steht die 8 unter dem Notenschlüssel einer Gitarrennotation. Das wird so notiert, um auf der Gitarre mehr spielbare Töne im Bereich des Violinenschlüssels zu haben. Das Schlüssel-C verdankt seinen Namen übrigens der Tatsache, dass die Taste für dieses “C“ im Bereich des Schlüssellochs des Klavierdeckels liegt. Um nun auch ohne Notation die absolute Höhe einer Note erkennen zu können, benennt man die Oktaven. In der Musik werden Töne von 20Hz bis etwa 4700Hz verwendet. Das entspricht einer Schreibweise von >A’’ bis dv<. Als Referenzton gilt seit Einführung der wohltemperierten Stimmung (durch Andreas Werckmeister im Jahre 1691, und durch das wohltemperierte Klavier von Johan Sebastian Bach populiert) der Kammerton A mit einer Frequenz von 440Hz. Dieser ist der sechste Ton der eingestrichenen Oktavlage. Wenn wir mit der Contraoktavlage beginnen, zeichnen wir das “C“ als “C' “ (eingestrichenes großes C) und dann geht es weiter über die große Oktavlage, die kleine Oktavlage, die eingestrichene Oktavlage, die zweigestrichene Oktavlage, die dreigestrichene Oktavlage, usw. Zur optischen Verdeutlichung hier einmal alle Oktavlagen in A:

 

A'', A', A, a, a', a'', a''', a'''', av .

Wir können auf unserer Gitarre jedoch nur die Töne E bis etwa a'' spielen.

 

4.2 Tirando und apoyando

Das freie Anschlagen der Saiten wird (spanisch) tirando genannt. Dieser Methode wollen wir uns heute zuwenden. Eine weitere Anschlagtechnik ist das Anschlagen mit anlegen, dieses wird (spanisch) apoyando genannt. Bei einem apoyando Anschlag wird der Finger mit dem eine Saite angeschlagen wurde, nicht wie beim tirando von den Saiten „weggenommen“, sondern er wird auf der nächst tieferen Saite abgelegt. Der apoyando wird häufig beim Melodiespiel verwendet, da man hier die Saite etwas kraftvoller klingen lassen kann. Da wir auf einer Saite, die in der Notation weiterklingen soll, jedoch nicht unseren Finger ablegen können, ist die apoyando Spielweise für meinen Kurs erst einmal uninteressant. Wir bleiben also beim tirando, dem freien Anschlag.

              

4.3 Der Daumenanschlag

Zu Anfang wollen wir die Saiten nur mit dem Daumen Anschlagen. Hierzu legen wir die ersten drei Finger der rechten Hand auf der hohen e-Saite ab. Die Saite die wir anschlagen wollen wird nun mit dem Daumen leicht nach hinten Richtung Decke gedrückt und nun soll der Daumen nach unten abgleiten.  

Anschlag mit dem Daumen auf der h-Saite

 

4.5 Zupfen auf 2 Saiten

Nun wollen wir der Angelegenheit eine kleine Schwierigkeitsstufe hinzufügen.  

Hier spielen wir nun mit dem Daumen auf 2 Saiten und müssen genau auf die Zählzeiten achten.

4.6 Das Glockenspiel

Das Glockenspiel ist in einigen Variationen eine beliebte Übungsaufgabe für Anfänger. Zur g-Saite und d-Saite gesellt sich nun noch die h-Saite, die wir ja oben auch schon angeschlagen haben. Nun wollen wir den richtigen Fingersatz verwenden und zupfen mit dem Daumen die d-Saite, mit dem Zeigefinger die g-Saite und mit dem Mittelfinger die h-Saite. Um auch gleich richtig zu zupfen, versucht nicht die Saiten mit dem Fingernagel zu „reißen“, sondern drück die Saite mit dem entsprechenden Finger leicht nach unten Richtung Gitarrendecke und lass den Finger dann zur nächsten Saite abgleiten, also z.B. von g-Anschlag in Richtung h-Saite.

 

 

Lektionsaufgabe:

Die Aufgabe lautet heute: nur fleißig das Glockenspiel üben...(und nicht vergessen: Immer wieder Akkorde umgreifen).

 

   á nach oben á

 

Lektion 5

 

5.1 Die linke und rechte Hand des Gitarristen

5.2 Der Wechselschlag, mal forte, mal piano

5.3 Gegriffene Noten mit Fingerübung                            

5.4 Das Griffbrett und seine Töne                                                            

5.5 Ein Walzer nach Noten                                                                          

 

5.1 Die linke und rechte Hand des Gitarristen

Die größten Gitarrenbauer und auch Gitarristen des frühen 20. Jahrhunderts kamen aus Spanien. Sie haben nicht nur die Form unseres heutigen Instrumentes geprägt sondern „leider“ auch viele begriffe. Ich habe immer ein kleines Problem damit mir Begriffe einfach nur zu merken ohne ihrer Bedeutung bewusst zu sein. Und da in der Musik viel Spanisch, Italienisch, Latein und auch englisch vorkommt muss man diese Sprachen zwar nicht lernen, aber man sollte die Begriffe die man braucht ins deutsche übersetzen. Sonst sind einige Dinge echt „doof“. Hier geht es nun um angaben über Fingersätze in Notationen. Diese sind üblicherweise in Spanisch. Also gleich mal die Übersetzung.

 

Die Finger unserer Schlag/Spielhand (rechts) heißen:

 

Deutsch       Spanisch                 Abkürzung in Notationen

Daumen            pulgar                           p

Zeigefinger        indice                           i

Mittelfinger        media                           m

Ringfinger         anular                           a

 

Keine Angst, mir fehlt kein Finger, den kleinen Finger brauchen wir bei Anschlägen der rechten Hand nicht. Du musst Dir auch nicht unbedingt die spanischen Bezeichnungen merken, es reicht wenn Du zu jedem Finger die Buchstaben weist. Denn in den Notationen und später auch in Tabulaturen sind die Buchstaben p, i, m, a als Hilfe angegeben um zu wissen mit welchem Finger angeschlagen wird.

Grundsätzlich ist die Zuständigkeit der Finger festgelegt. Es kann Ausnahmen geben, welche dann aber durch die Angabe der oben erklärten Buchstaben angezeigt wird.

Die Saiten E, A, d werden mit dem Daumen, also „p“, angeschlagen, die g-Saite mit dem Zeigefinger, also „i“, die h-Saite mit dem Mittelfinger, also „m“ und die e-Saite mit dem Ringfinger, also „a“. Das muss im Kopf bleiben für alle Zeiten...

Einige Notationen und Tabulaturen benutzen die deutschen Abkürzungen d = Daumen,

z = Zeigefinger usw. ist aber vergleichsweise selten.

Für unsere Greifhand (links) gelten natürlich auch Regeln. So ist im Allgemeinen zu sagen das der Zeigefinger, der erste Finger ist und dieser für das erste Bund zuständig ist. Der zweite Finger ist demnach der Mittelfinger und auch für das zweite Bund zuständig, der dritte Finger ist der Ringfinger und für das dritte Bund zuständig und der vierte Finger (in diesem Fall wird natürlich auch der benötigt) ist der noch übrige kleine Finger und für das vierte Bund verantwortlich. Wobei hier häufiger Abweichungen vorkommen. In der Notation, besonders aber in der Tabulatur ist die Angabe des Fingersatzes sehr wichtig, wie wir später noch feststellen werden. Also merke:

Linke Hand

1 = Zeigefinger

2 = Mittelfinger

3 = Ringfinger

4 = kleiner Finger

 

5.2 Der Wechselanschlag, mal forte, mal piano

Um nun begreiflich zu machen warum die Finger so aufgeteilt werden, kommen wir zum Wechselschlag. Bei dieser Methode des Saitenanschlages, ist zu beachten, dass derselbe Finger niemals zweimal nacheinander anschlagen darf. Daher auch Wechselschlag. Der Wechselschlag ohne anlegen, auch freier Anschlag oder tirando genannt, hat den Sinn, ein fließendes und gleichmäßiges Spiel zu erreichen. Durch das ständige wechseln des Anschlagfingers soll so ein „ruckelfreies“ Spielen entstehen.

 

Die hier aufgeführte Übung wollen wir nun nicht nur immer wieder spielen, sondern wir wollen ihr noch eine kleine Neuerung verpassen. Wenn Du diese Übung einige Male gespielt hast, versuche sie in verschiedenen Lautstärken zu spielen. In der Notation haben die Lautstärken die Begriffe

piano = leise, forte = laut, (stark), mezzoforte = mittelstark und auch mezzopiano = mittel leise. Die Zeichen in der Notation sind:

p = piano f = forte j = mezzoforte  und auch i = mezzopiano für mittel leise

Es gibt noch einige Variationen auf die ich hier aber nicht weiter eingehen möchte.

 

5.3 Gegriffene Noten

Bislang haben wir uns damit beschäftigt auf leeren Saiten zu spielen, nun wollen wir uns mal mit unserer linken Hand beschäftigen. Wir beginnen mit dem gegriffenen „h“. Da wir zum Stimmen der Gitarre die g-Saite im 4. Bund greifen müssen um ein „h“ zu spielen, wissen wir nun auch wo es ist...nämlich im 4. Bund der g-Saite. Das „h“ greifen wir mit dem 4. Finger (kleiner Finger). Da zwischen „g“ und „h“ noch ein weiterer Ton ist (sagt uns nämlich die Tonleiter), fehlt uns noch das „a“. Das „a“ liegt einen ganzen Ton über „g“, also im 2. Bund der g-Saite. Das „a“ greifen wir mit dem 2. Finger (dem Mittelfinger).

 

Die leere Saite ist das „g“. Nun wollen wir eine erste Fingerübung der linken Hand probieren.

Spiel im 3er-Takt erst die leere g-Saite, dann mit dem 2. Finger das gegriffene „a“. Nun achte genau darauf, dass Du den 2. Finger liegen lässt und greife mit dem 4. Finger das „h“. Nun die Finger wieder abheben und von vorn. Um die Beweglichkeit der Finger zu trainieren, solltest Du die nun folgende Fingerübung täglich einige Minuten üben.

Fingerübung

Setze den 1. Finger im 5. Bund auf die E-Saite und schlage diese an, dann den 2. Finger in das 6. Bund der E-Saite und anschlagen, dabei darauf achten, dass der 1. Finger liegen bleibt. Nun den 3. Finger im 7. Bund auf die E-Saite und anschlagen. 1. und 2. Finger bleiben liegen. Jetzt den 4. Finger im 8. Bund auf die E-Saite und anschlagen. Alle 4 Finger sind nun auf dem Griffbrett. Nun wird erst der 4. Finger wieder abgehoben und die Saite angeschlagen, dann der 3. Finger, dann der 2. und zu guter letzt der 1. Finger. Jetzt kannst Du das ganze auf der A-Saite wiederholen und so runterwandern, bis der 4. Finger im 8. Bund der e-Saite angekommen ist. Nun alles zurück bis zum Anfang. Wenn Du diese Übung schön gleichmäßig übst und diese Übung täglich wiederholst, wirst Du feststellen, dass sich das Tempo automatisch im Laufe der Zeit erhöht.

Fingersatzregel!

Es gibt für das Auflegen der Finger eine Regel die Du unbedingt befolgen solltest!

Abwärts bleibt der untere Finger liegen.

Diese Regel ist in der Fingersatzübung oben bereits befolgt, hast Du es gemerkt?

 

5.4 Das Griffbrett und seine Töne.

Wir haben auf unserer Gitarre eine Grundstimmung, die man auch als Quartenstimmung bezeichnen könnte, da die Töne jeweils 4 Stufen (eine Quarte) auseinander liegen. Einzige Ausnahme ist die

h-Saite, diese ist nur eine “Terz“ von der g-Saite entfernt. Gehen wir nun einmal vom tiefsten Ton auf unserer Gitarre aus, so landen wir beim „E“. Wir wissen nun, dass nach dem E nur ein Halbtonschritt folgt. Somit ist also der nächste Ton ein F. Soll heißen, greifen wir die E-Saite im ersten Bund, so haben wir ein F. Nun folgt ein ganzer Ton, also haben wir vor dem G noch ein Fis/Ges welches im 2.Bund der E-Saite liegt. Im 3.Bund folgt nun demnach das G und im 4.Bund das Gis/As. Natürlich können wir diese Töne nun auch das ganze Griffbrett hinunter spielen, müssen wir aber nicht, da das A ja auch die Nächste Saite ist. Wie wir in der nächsten Lektion lernen, stimmen wir die A-Saite mit dem gegriffenen A im 5. Bund der E-Saite. Also wechseln wir nun auf die A-Saite, wo logischer Weise im 1.Bund das Ais/b liegt. Und im 2.Bund das H(B), usw. Hier habe ich mal eine Grafik erstellt, die Dir die Töne auf dem Griffbrett darstellt.

 

              

5.5 Ein Walzer nach Noten

Nun wollen wir zum Festigen der Notenkenntnis einen Walzer üben. Der Walzer ist ein ¾-Takt.

 

In dieser Notation sind nun wieder einige neue Dinge. Vor den Noten stehen Zahlen, das heißt dass die Saite auf der die Note liegt im entsprechenden Bund gegriffen wird (Fingersatz). Also für die erste Note bedeutet es, dass wir die leere g-Saite spielen. Die Noten, die übereinander stehen, werden gleichzeitig angeschlagen. Also besteht der zweite Takt aus dem auf der h-Saite im 1.Bund gegriffenen „c“ und dem auf der leeren e-Saite gespielten „e“. Diese beiden werden mit Zeige- und Mittelfinger angeschlagen, was uns die Buchstaben über den Noten verraten. Die letzte Neuerung, die wir hier sehen können, sind die beiden Punkte vor den letzten beiden halben Noten. Ein Punkt neben einer Note verlängert die Note um die Hälfte ihres Wertes. Soll heißen, eine halbe Note mit einem Punkt hat nun die Länge von 3 Viertelnoten. Die Noten, die Du oben siehst, sind die hohen Töne der Akkorde C-Dur und G7 (siehe in der Akkordtabelle im Anhang nach).

 

 

Lektionsaufgabe:

 

Spiel nun diesen Walzer im ¾-Takt bis Du ihn locker spielen kannst. Siehe Dir auch immer wieder die Noten auf dem Griffbrett an. Früher oder später sollte man diese auswendig kennen. Wenn die Tonleiter mit halben und ganzen Tönen klar ist, fällt das Lernen der Töne auf dem Griffbrett übrigens leichter, da man nur weiter zählen muss.

 

   á nach oben á

Lektion 6

 

6.1 Noch ein paar Notenzeichen

6.2 Noten oder nicht Noten, . . .                                                     

6.3 Stimmen der Gitarre nach Einklang                                                   

6.4 F-Dur, d und A mit Septime als Griffe 

6.5 Rhythmusvarianten

6.6 „House of the Rising Sun“                                                      

 

6.1 Noch ein paar Notenzeichen 

Es gibt noch ein paar Zeichen, die man kennen sollte, bevor wir den Bereich der Notenschrift für diesen Kurs abschließen. Zuerst einige Regeln für den Fingersatz.

  1. Wenn eine Note mit einem Fingersatz versehen ist, aber mit einem X ausgestrichen ist, so wird diese Note zwar gegriffen, aber nicht gespielt.
  2. Beginnt über oder unter einer Note eine gestrichelte Linie, so wird der Finger, der für diese Note aufgesetzt wurde, so lange stehen gelassen, bis diese Linie aufhört.

 

Und noch einige allgemeine Notenregeln, die für alle Notationen und nicht nur für Gitarre gelten.

  1. Der Haltebogen verbindet zwei Noten miteinander, so dass nur einmal angeschlagen wird, obwohl zwei Noten notiert sind. Der angeschlagene Ton soll also so lange klingen wie die Dauer der verbundenen Noten ist. Es können auch noch mehrere Noten zwischen den verbundenen liegen, diese müssen dann alle gespielt werden während der andere Ton noch klingt. Das ist einfach zu spielen, aber etwas schwierig zu zählen.
  2. Der Bindebogen hat die gleiche Bedeutung wie der Haltebogen, nur dass es sich um zwei Noten unterschiedlicher Höhe handelt. Es muss also ein zweites Mal angeschlagen werden, dies sollte aber so geschehen, dass man den zweiten Anschlag nicht bemerkt. Man könnte auch sagen, dass der zweite Ton in den ersten Ton überfließen soll. Dies bedarf einiger Übung.

Natürlich gibt es noch viele Notenzeichen mehr, aber für uns soll es erst einmal reichen. Mit dem was Du bislang gelernt hast, solltest Du im Stande sein, eine Notation zu lesen und zu üben.

6.2 Noten oder nicht Noten, . . .

. . . das ist hier die Frage. Diese Frage muss jeder für sich selber beantworten. Das Spielen nach Noten ist sicherlich nicht einfach. Es erfordert nicht nur viel Geduld beim Lernen, sondern auch eine Menge Theorie. Dazu kommt, dass das Spielen nach Noten eigentlich nicht für das Instrument Gitarre gedacht ist. Schon in frühen Zeiten, wo Bach oder Mozart Notationen für diverse Instrumente geschrieben haben, wurde erkannt, dass es einfacher ist ein Saiteninstrument wie die Gitarre mit Zahlennotationen (Tabulaturen) zu spielen. Natürlich gehört die Kenntnis der Noten zum Grundwissen eines jeden Musikers, aber spielen nach Noten gehört nicht unbedingt zum Grundrepertuar eines Gitarristen. Wer also nun nur ein wenig „Lagerfeuermusik“ spielen möchte oder etwas begleiten, der braucht sich die Notenspielerei nicht anzutun. Wer jedoch professionell Spielen möchte, oder wer auf das Spielen aufbauen möchte, der sollte es zumindest immer wieder versuchen. Denn soviel ist klar, die Grundkenntnisse der Musiktheorie und Notation sind auch bei Lagerfeuermusik sehr hilfreich, denn Musik muss man nicht nur fühlen, sondern auch verstehen.

 

6.3 Stimmen der Gitarre nach Einklang

Stimmen nach Einklang heißt, dass zwei Saiten gleich klingen sollen, wenn eine verkürzt, also auf dem Griffbrett angedrückt wird. Um das Instrument korrekt und nicht nur in sich einzustimmen, benötigt man einen Referenzton. Diesen bekommt man von einer Stimmpfeife oder einem anderen Instrument, wie einem Klavier oder auch von einer Stimmgabel, von der man den Kammerton "A" (440 Hertz) erhält. Ich spiele hierzu das tiefe E auf dem Keyboard und habe so einen Vergleichston nachdem ich die E-Saite in Einklang stimmen kann. Nun kann ich die restlichen Saiten der Gitarre mittels "Einklang" stimmen. Hierzu werden die leeren Saiten mit entsprechend gegriffenen Tönen auf den nächsten Saiten verglichen.


    1. Die A-Saite wird mit dem gegriffenen "A" im 5. Bund der E-Saite verglichen.
    2. Die d-Saite mit dem gegriffenen "d" im 5. Bund der A-Saite
    3. Die g-Saite mit dem gegriffenen "g" im 5. Bund der d-Saite
    4. Die `h-Saite mit dem gegriffenen "h" im 4. Bund der g-Saite
    5. Die è-Saite mit dem gegriffenen "e" im 5. Bund der h-Saite

Wenn man die E-Saite im V. Bund greift, kann man sie auch nach der A-Saite stimmen.

Nun ist die Gitarre gestimmt . . . klingt einfach nicht wahr . . . ist aber als Anfänger echt schwierig, da das vergleichende Hören erst trainiert werden muss. Für einen kleinen Trick sorgt die Physik. Solange die Töne nicht im Einklang sind, entstehen beim Vergleichen der Töne sogenannte Schwebungen, diese sind als auf und abschwingende Wellen zu hören. Klingen die Töne gleich und es sind keine Schwebungen mehr vorhanden, dann ist die Saite gestimmt. Nach dem Stimmen aller Saiten sollte man ein paar Akkorde spielen und hören, ob sie auch wirklich sauber klingen.

 

6.4 F-Dur, d und A mit Septime als Griffe

F-Dur gibt es in zwei Variationen. Die heutige, ist die Einfache. Die verdoppelte Barreè-Variation lernen wir in der nächsten Lektion. An den Darstellungen können wir sehen, dass diese sich etwas verändert haben. Sie haben keine Saitenangaben mehr, dafür ist ein Pfeil an der linken Seite zu sehen und in dem d-Moll-Griff sehen wir zwei ausgestrichene Saiten die nicht mitgespielt werden. Der Pfeil Zeigt den Grundton des Akkordes an. Also bei F-Dur das im 3.Bund der d-Saite gegriffene „f“ und bei d-Moll das auf der leeren d-Saite gespielte „d“.

 

     

Der Griff A7 hat nun etwas, was wir aus Lektion 3 kennen, nämlich eine Septime. Diese Art von Akkorden nennen sich auch Dominantsept-Akkorde. Was das genau ist, lernen wir später. Wir greifen A7 zunächst wie A, jedoch setzen wir den kleinen Finger noch im 3. Bund der e-Saite auf. Probiere es gleich mal aus, klingt etwas komisch, oder?

 

          

 

Die zweite Griffvariation aus A7 ist ein Teilbarreè. Nimm Deinen Zeigefinger und lege ihn im 2. Bund über die Saiten d, g, h und e, nun mit dem 2. Finger (also Mittelfinger) auf die e-Saite im 3. Bund. Ist der gleiche Akkord, jedoch viel schneller und einfacher gegriffen. Das meine ich mit Variationen...

6.5 Rhythmusvarianten

Rhythmen gibt es irrsinnig viele und vielleicht erfindest Du ja auch mal Einen. Alle, aufzuführen, würde an dieser Stelle sicherlich den Rahmen sprengen, darum nur ein paar kurze Erwähnungen. Zum Üben gut geeignet sind einige Beats und auch Swing Rhythmen, das hört sich nicht nur gut an, es macht auch echt Spaß. Hier wollen wir aber zuerst auf ein paar andere Anschlagtechniken zu sprechen kommen.

Lass bei der Pendelbewegung der rechten Hand einfach die in Klammern stehenden Anschläge aus. Also die Saiten bei dieser Bewegung nicht treffen. Um zu variieren kannst Du noch Folgendes ausprobieren.

Bei dieser Beat Variante lässt Du keine Töne aus, sondern betonst die mit einem “>“ versehenen Takte. Das gibt dem Ganzen eine interessante „Färbung“ und lässt es gleich viel peppiger klingen. Mit betonen ist gemeint, dass die Töne etwas lauter gespielt werden.

Wenn Du merkst, dass Du mit dem Halten des Tempos, egal ob schnell oder langsam, Probleme hast, ist es ratsam sich etwas „technische“ Hilfe zu besorgen. Ein Metronom kann hier Abhilfe schaffen.

Ein Metronom ist ein Gerät, welches in einer eingestellten Geschwindigkeit einen Ton von sich gibt. Ältere Modelle mit Pendel zum Beispiel machen dann in ihrer Pendelbewegung immer „klick, klack, klick, klack“. Diese Geräte gibt es auch digital. So gibt es z.B. ein chromatisches Stimmgerät der Fa. Boss und anderen Herstellern, in das ein digitales Metronom integriert ist. Du brauchst dann nur noch dem „Klicken“ zu folgen.

 

Lektionsaufgabe:

Spiel die Beats in verschiedenen Geschwindigkeiten und versuche selber einige Variationen heraus zu finden. Wenn das klappt, schreib diese auf, um sie immer wieder nachspielen zu können. Verwende hierzu die bislang gelernten Symbole.

 

   á nach oben á

 

Lektion 7

 

7.1 Die Tabulatur und ihre Schreibweise

7.2 H(B) mit einer Septime   

7.3 Nun wird’s schwerer. F-Dur und f als Barreè-Griffe

7.4 „House of the Rising Sun“ mal anders

7.5 Akkordtabelle

 

7.1 Die Tabulatur und ihre Schreibweise

Peter Bursch schreibt seit vielen Jahren Lehrbücher für angehende Gitarristen, weshalb er auch “der Gitarrenlehrer der Nation“ genannt wird. Er schreibt all seine Bücher ohne die Verwendung von Noten. Er sagte einmal in einem Interview, dass unser Notensystem für Gitarren äußerst unglücklich sei und er deshalb für seine Bücher, die schon in sehr frühen Zeiten der Musik verwendete Methode mit Zahlen wiederentdeckt hat. Diese Methode nennt man Tabulatur. Ich muss Peter Bursch recht geben, das Spielen von Noten auf der Gitarre ist äußerst aufwendig . Daher wollen wir uns heute auch einmal mit dem Thema Tabulatur beschäftigen. Als Tabulatur können viele grafische Darstellungen bezeichnet werden, selbst die in den Akkordlektionen gezeigten Griffbilder sind eine Art Tabulatur. Die, welche wir heute behandeln wollen, sind relativ einfach zu verstehen. Ich schreibe sie für ein besseres Verständnis unter eine Notation. So kann man oben die Notation sehen und unten  die Tabulatur. Die sechs Linien stellen unsere Saiten dar und die Zahlen auf den Saiten sind die gegriffenen Bünde. Der Fingersatz entspricht der Bundaufteilung, 1.Finger = 1.Bund usw. ändert sich der Fingersatz, so steht es in der Notation. Habt Ihr eine Tabulatur ohne Notation müsst Ihr selber sehen wie man am Besten greift und umgreift. Es gibt allerdings auch Tabulaturen, in denen der Fingersatz ebenfalls angezeigt wird. Die Saiten in der Tabulatur beginnen unten mit der tiefen E-Saite. Auch hier gilt das übereinander geschriebene Zahlen (Noten) gleichzeitig gespielt werden.

Als Beispiel habe ich einen Teil des Glockenspiels aus der Lektion 4 genommen. Ihr seht also nun in der Tabulatur welche Saite Ihr anschlagen müsst. Die Länge der Noten ist allerdings nicht notiert. Daher ist es immer sinnvoll über einer Tabulatur die Notation zu haben. Es geht natürlich auch ohne, denn man hat ja auch eine Taktaufteilung durch die senkrechten Linien. Spielt man also im 4/4-Takt und hat acht Töne je Takt, ist klar, dass es sich um Achtelnoten handelt. Nun wollen wir mal etwas schwereres ohne Notation probieren.

Du solltest beim Spielen dieser Tabulatur eine Grundstellung der Finger einnehmen, den 2.Finger im 2.Bund der g-Saiten und den 3.Finger im 2.Bund der h-Saite. Diese beiden Finger können während der ganzen Tabulatur stehen bleiben. Damit sollte das Grundprinzip der Tabulatur klar sein.

 

7.2 H(B) mit einer Septime                                                                    

Heute wollen wir uns einem weiteren Dominantsept-Akkord widmen. H7 ist also ein weiterer Griff mit Septime. Als Vorbereitung auf die Akkordtheorie wollen wir uns heute einmal fragen, wo ist die Septime? Auch hier ist wieder ein Akkorddarstellung mit Grundtonpfeil. Wir wissen bereits das der Pfeil auf das H(B) zeigt, da es sich um unseren Grundton handelt. Von H(B) ausgehend müssen wir nun 7 Töne (Septime) weiter gehen, dann landen wir beim „a“. Nun müssen wir das „a“ in unserem Griff nur noch finden . . . richtig, 2.Bund g-Saite.

 

 

7.3 Nun wird’s schwerer. F-Dur und f, die ersten Barreè-Griffe

Nun kommen wir zu Griffen, die man auch als Körperverletzung bezeichnen könnte. Diese Griffe nennen sich Barreè-Griffe und bedeuten, dass man mit einem Finger über ein ganzes Bund greift. Damit kommen wir auch zum ersten Mal zu einem Gerät, das sich Kapodaster nennt. Wir brauchen den Kapodaster zwar nicht für unsere Griffe, aber er passt gut zum Thema. Hier nun aber erst einmal unsere ersten Barreè-Griffe.

           

Müsste man nur den Finger über das Bund legen, so geht das noch recht einfach. Leider sollen aber nun die anderen drei Finger auch noch aufs Griffbrett. Ein Barreè kann einen „Anfänger“ schon mal zur Verzweiflung treiben und bedarf wirklich richtig viel Übung, vor allem beim Umgreifen. Und trotz allem kommen Barreè-Griffe sehr häufig vor, vor allem das „F“ und werden sehr viel von Rockmusikern gespielt. Der Hals einer e-Gitarre ist allerdings auch um einiges schmäler. Mit einem Barreè verkürzen wir nun die gesamte Mensur unserer Gitarre, also die Länge der schwingenden Saiten. Das Spielen in höheren Bundlagen wird auch oft mit einem Kapodasteraufsatz bewältigt. Dieser ist aber nicht flexibel wie unser Finger und von daher nur als permanentes Hilfsmittel z.B. für ein ganzes Lied geeignet. Falls Du so etwas noch nicht gesehen hast, hier ein Bild:

 

7.4 „House of the Rising Sun“ mal anders

Als Anhang ist nun eine neue Version von dem Song “House of the Rising Sun“ dabei. In dieser Version fehlt zwar der Text, aber es geht auch nur um eine Anschlagänderung. In der Tabulatur werden die darrüberstehenden Akkorde gegriffen und dann zuerst mit dem Daumen angeschlagen und dann der Rest wie gewohnt.

 

7.5 Akkordtabelle

 

Im Anhang 5 findest Du eine Akkordtabelle in der einige der gängigsten Akkorde zu finden sind. Spiel einfach mal drauf los.

   á nach oben á

 

Lektion 8

 

8.1 Es wird theoretisch (der Quintenzirkel)

8.2 G- Dur, sowie C, D, E  und G mit Septime                 

8.3 Das Zupfen mit der ganzen Hand, Folkpicking

                                        

8.1 Es wird theoretisch (der Quintenzirkel)

 

 

Wir könnten nun mit diesem Quintenzirkel in die Tiefen der Akkord- und der speziellen Musiklehre eintauchen. Das wollen wir aber gar nicht. Was ich vermitteln möchte, ist die Zusammensetzung von Akkorden und ihre Verwandtschaft. Wozu Ihr das wissen solltet? Das findest Du allein heraus.

Der Quintenzirkel zeigt uns die Verwandtschaftsgrade der Akkorde an. Es setzen sich meist drei Akkorde zu einer Gruppe zusammen (diese Gruppe nennt sich dann Kadenz (direkte Verwandtschaft)), in der ein Akkord die Dominante darstellt, einer die Subdominante und einer, welcher sozusagen das „Oberhaupt“ der Gruppe darstellt, heißt Tonika. Die Tonika gibt der Gruppe (Kadenz) ihren Namen. Die Begriffe werden auch manchmal mit römischen Ziffern versehen (Funktionen), dann ist die Tonika = I, die Dominante = V und die Subdominante = IV . . . warum? Nun, im Uhrzeigersinn finden wir, wie man oben sehen kann, die Dominante. Da es sich ja hier um einen Quintenzirkel handelt, können wir uns denken, dass es fünf Töne sind von der Tonika zur Dominante, daher die V. Rückwärts, also zur Subdominante, ist es eine Quarte (vier Töne) also IV. Das ganze nennt man dann auch I – IV – V – Fortschreitung. Auf diese Funktionsharmonik gehe ich im Kurs E2 genauer ein.

Um nun zu wissen welcher Akkord was ist, verwenden wir den Quintenzirkel. Im Uhrzeigersinn neben der Tonika liegt die Dominante und gegen den Uhrzeigersinn liegt die Subdominante.

Beispiel:           Wenn unsere Tonika                C-Dur ist,

                        so ist die Subdominante          F-Dur und

                        die Dominante lautet                G-Dur

Ist nun aber G-Dur die Tonika, so wird aus C-Dur die Subdominante und aus D-Dur die Dominante. Das lässt sich nun mit allen Akkorden auf dem Quintezirkel fortführen.

Wozu brauchen wir nun diesen Quintenzirkel? Die Einsatzmöglichkeiten sind vielseitig. Wir wollen nun erst einmal lernen, wie wir Dominantsept-Akkorde auflösen und in der nächsten Lektion verwenden wir den Quintenzirkel zum Transponieren von Akkorden. Das sollte uns erst mal reichen. Der Quintenzirkel wird, wenn Du Deine Bemühungen des Lernens an der Gitarre weiterführst, noch öfters auftauchen.

Ein Dominantsept-Akkord hört sich, wie wir ja schon mal angemerkt haben, etwas schräg an. Ein Blues- oder Rockgitarrist sagt dazu, er hat mehr Farbe. Dieses Schräge nennt man aber auch Spannung. Um nun die Spannung in einem Dominantsept-Akkord aufzulösen, verwenden wir unseren Quintenzirkel. Jeder Dominantsept-Akkord löst sich in seiner Tonika auf, soll heißen: Spielen wir z.B. A7, so löst sich dieser in D-Dur auf. Oder spielen wir den unten gelernten D7, so löst dieser sich in der Tonika G-Dur auf. Die Spielreihenfolge ist hier also D7 > G-Dur, denn in diesem Fall ist D = Dominante. Also ist G = Tonika und C = Subdominante. Na, klar geworden? Wenn nicht, unbedingt noch mal von vorn beginnen.

Wenn wir nun also einen Dominantsept-Akkord spielen, dann können wir seine Spannung auflösen indem wir seine Tonika spielen (gegen den Uhrzeigersinn). Wir können nun also schon allein eine „Harmonie“ in unser Spielen und Üben bringen.

 

8.2 G- Dur, sowie C, D, E  und G mit Septime           

G-Dur gehört zu den Akkorden, wo ich mich nie entscheiden kann wie ich ihn greife. Denn je nachdem was als nächstes gegriffen wird, ändert sich der Fingersatz. Deshalb sei noch einmal gesagt, dass die angegebenen Fingersätze nur Vorschläge sind. Aber soviel ist sicher, G-Dur ist ein sehr oft vorkommender Akkord!

 

Kommen wir nun noch einmal zu unseren Dominantsept-Akkorden. Oben haben wir gelernt, wie man ihre Spannung auflöst, also wollen wir sie ja auch spielen können. Du wirst feststellen, dass die meisten Dominantsept-Akkorde genau wie die entsprechenden Dur-Akkorde gegriffen werden und nur ein Finger dazu kommt. Dieser Finger (der Ton) ist dann nämlich die Septime.

          

          

 

8.3 Das Zupfen mit der ganzen Hand, Folkpicking

Welcher Finger für welche Saite zuständig ist, weist Du bereits. Nun wollen wir das Wissen in die Praxis umsetzen. Natürlich gibt es normalerweise viele Einzelübungen um langsam an das Zupfen der einzelnen Saiten herangeführt zu werden. Ich glaube aber, dass man das Lied was wir heute zupfen wollen auch ohne diese Übungen hinbekommt, bei mir hat’s geklappt. Dieses Zupfmuster nennt man auch Folkpickings. In vielen Lektüren zum Thema Gitarrespielen kommen Begriffe wie Folkpicking oder Riff und auch noch andere vor. Gemeint ist eigentlich immer nur eine bestimmte Reihenfolge von Abläufen in der Ton, bzw. Klangfolge. Das hier, in unserem bereits gut bekannten Lied, dargestellte Folkpicking ist, relativ einfach und wie Du siehst, auch nur eine sich stetig wiederholende Reihenfolge von Anschlägen.

 

8.4 „House of the Rising Sun“ noch mal ganz anders

Wir haben diesen Song nun eigentlich auswendig drauf, darum heute zur letzten Variante, die komplett gezupfte Version. Einen Anfang haben wir ja schon in der letzten Version dieses Songs gemacht, nämlich den Anschlag mit dem Daumen. Heute wollen wir ein Folkpicking-Muster dazu spielen. Eigentlich ist es ein ¾-Takt wie wir aus unserer ersten Variation wissen. Da wollen wir auch wieder hin. Da ich aber alle Noten für einen Akkord in einem Takt haben wollte, habe ich einen 6/8-Takt daraus gemacht (Original). Mann muss ihn ja nicht so schnell spielen. Das wollen wir ja so oder so nicht, denn wir wollen ja gleichmäßig spielen!!!

Die Tabulatur ist im Anhang 4.

 

   á nach oben á

 

Lektion 9

 

9.1 Noch mehr Akkordtheorie

9.2 Transponieren von Akkorden

9.3 Das Lagenspiel

9.4 Ein Lied im 3er Takt

 

9.1 Noch mehr Akkordtheorie

Du hast ja schon eine ganze Menge über Akkorde gelernt, was Dir jedoch noch fehlt, ist die Zusammensetzung der Töne zu einem Akkord. Dies möchte ich heute noch einmal kurz anschneiden. Ein Akkord ist ja nichts anderes, als mehrere gleichzeitig gespielte Töne. Wie diese Töne im Verhältnis zueinander stehen, möchte ich anhand des Grundakkordes C-Dur erklären.

 

 

Diese Grafik entspricht der im Anhang 5 befindlichen Akkordtabelle. Ich habe jedoch noch die Töne durch Zahlen an der rechten Seite markiert. Der Pfeil zeigt auf den Grundton, da es sich um C-Dur handelt, ist dies selbstverständlich C, daher die 1 hinter dem Komma. Ich hätte für die 1 auch Prime schreiben können. Der nächste Ton ist nun eine große Terz. Warum große Terz und nicht nur Terz? Als große Terz bezeichnet man einen „Dreitonsprung“, zwischen dem zwei halbe Töne liegen. In diesem Fall also: c – cis – d – dis – e. also 3 ganze Töne (darum die 3 in der Grafik neben der d-Saite) und 2 halbe Töne. Dementsprechend ist eine kleine Terz ein „Dreitonschritt“, in dem nur ein halber Ton zu finden ist. Also der nächste Ton auf den wir nun kommen, nämlich die leere g-Saite. Das g ist nun vom e eine kleine Terz entfernt: e – f – fis – g. Für die 5 hätte ich in diesem Fall auch Quinte schreiben können, denn das g ist eine Quinte, oder auch 5 Töne vom c entfernt. Der nächste Ton ist nun einfach verdoppelt, denn es handelt sich wieder um das eine Oktave höher liegende c’. Und auch das folgende e` ist nur verdoppelt. Unser C-Dur ist ein sogenannter Dreiklang-Akkord. Er besteht aus den drei Tönen

c – e – g

Dieser Akkord besteht nun also aus zwei übereinandergelegten Dreierschritten (Terz), deshalb nennt er sich Dreiklang. Man kann diese Aussage im übrigen auch analog zu allen anderen Tonschritten treffen, soll heißen: von c – a zum Beispiel ist eine große Sexte, e – c ist entsprechend eine kleine Sexte. Die Reihenfolge im Dreiklangakkord, in der kleine und große Terz aufeinander folgen, bestimmt die Art des Akkordes.

Merke: Ein Durakkord besteht grundsätzlich aus einer großen und einer kleinen Terz.

           

            Ein Mollakkord besteht hingegen immer aus einer kleinen und einer großen Terz.

Obwohl nun unser Dreiklang C-Dur aus fünf Tönen besteht, heißt er immer noch Dreiklang, da es sich wie bereits erwähnt, nur um Oktavenverdoppelungen handelt. Fügen wir einen weiteren Ton hinzu, erhalten wir einen Vierklang, dieser ist dann z.B. ein Septakkord.

Warum Septakkord?

Wenn wir auf den Dreiklang eine weitere Terz aufsetzen, landen wir beim siebten Ton vom Grundton, also der Septime des Grundtons. Als Beispiel hier der Akkord G 7.

Hier sehen wir nun die Töne: G – H – d – g – h – fis.

Vom Grundton G aus betrachtet haben wir nun also zum H eine große Terz, zum d eine kleine Terz und zum f eine weitere kleine Terz. Denn unsere Töne sind eigentlich g – h – d – f, wobei das f der zugefügte vierte Ton für unseren Vierklang ist.

Man kann nun dieses Thema noch viel weiter beschreiben, aber wir wollen ja kein Buch lesen, sondern nur die Grundkenntnisse erlernen. Dies hast Du nun getan.

 

9.2 Transponieren von Akkorden

Transponieren bedeutet soviel, wie „verschieben von Tönen“. Soll heißen, dass wir hier die Töne der Akkorde bzw. die Akkorde selbst, verschieben wollen. Sei es nun, weil ein Begleitinstrument andere Noten hat oder wir den Song einfach etwas anders spielen wollen.

Wir wollen heute ein Lied mit Hilfe des Quintenzirkels um einen Akkord verschieben. Hierzu nehmen wir das im Anhang 1 schon gespielte Lied „Blowin in the Wind“. Die Akkordfolge ist hier in der ersten Zeile

A          D          A

Wenn wir dieses Lied nun etwas höher spielen wollen (aus welchem Grund auch immer), können wir z.B. aus A auch D machen. Nun müssen wir aber die anderen Akkorde angleichen. Hierzu versetzen wir die anderen Akkorde, um den gleichen Wert in die gleiche Richtung (auf- oder abwärts) in die wir den Akkord verschoben haben. In unserem Beispiel also A auf D, dann müssen wir D auf G verschieben. Siehe im Quintenzirkel nach. Das E aus der zweiten Zeile verschiebt sich also nun auf A. Und schon spielen wir das Lied einen Akkord höher. Nämlich in:    

D           G          D 

Wie schon erwähnt, ist es nicht ganz so einfach die Entstehung eines Akkordes zu verstehen. Bei unseren Grundakkorden der Dur- und Molldreiklänge (Dreiklang s.o.), funktioniert diese Methode des Transponierens jedoch sehr einfach und gut.

 

9.4 Das Lagenspiel

So sind wir auch schon beim Lagenspiel angekommen. Das Lagenspiel bedeutet eigentlich nichts anderes, als die Lage (das Bund) in der wir spielen, zu benennen. Wenn wir, wie oben erklärt, einen verschiebbaren Akkord spielen oder auch eine verschiebbare Tonleiter (Skala), so gibt der erste Finger die Lage an, in der wir spielen. Hierbei ist dann eine Grundregel zu beachten. Diese lautet: Die Finger pro Bund Regel. Sie besagt, dass wenn der erste Finger z.B. im 5.Bund spielt, dass der zweite Finger die Töne im 6.Bund, der 3. Finger die im 7.Bund und der 4. Finger die im 8.Bund spielt. Unsere Lage jedoch wird in diesem Fall immer vom 1. Finger abhängig gemacht. Spielt also unser Zeigefinger die Töne im 5.Bund, so spielen wir in der 5. Lage.

 

9.5 Ein Lied im 3er Takt

Im Anhang 7 findest Du ein Song von den “Wings mit Paul McCartney“ im Walzertakt. Dieser Song macht echt Spaß, da er sehr einfach zu spielen ist. Lerne diesen Song als Aufgabe aus dieser Lektion.

 

Lektion 10

 

10.1 offene und verschiebbare Akkorde

10.2 Wiederholung der Akkordtheorie

10.3 Tonleitern (Skalen)

10.4 Fingerpicking

10.5 Es wird spanisch

10.1 offene und verschiebbare Akkorde

 

Alle Akkorde, die wir nun bislang gelernt haben, sind sogenannte offene Akkorde. Offen deshalb, weil sie leer gespielte Saiten enthalten. Würde man diese Akkorde auf dem Griffbrett verschieben, so würden sie ihre Harmonie verlieren. Die Ausnahme bildet das F, dieses können wir über das gesamte Griffbrett verschieben, weil wir den ersten Finger als Barreè greifen und keine Leersaiten spielen. Dies heißt, dass alle Barreè-Akkorde über das gesamte Griffbrett verschiebbar sind.

Worauf ist hier zu achten?

Wenn wir nun z.B. den F-Dur Akkord vom 1.Bund auf das 3.Bund verschieben, spielen wir dann noch das “F“?

Nein!

Der Grund hierfür ist einfach. Unsere Töne in F-Dur lauten:

F – a – c

Also eine große Terz und eine kleine Terz. Das dann folgende c und f sind Oktavenverdoppelungen. Spielen wir diesen Akkord nun aber im 3.Bund, so lauten unsere Töne:

G – h – d

Nun ist unser Akkord plötzlich ein G-Dur geworden. Der entscheidende Unterschied zum offenen

G-Dur ist jedoch, dass dieses G eben im 3. Bund gespielt werden kann, die Töne sind jedoch die gleichen. Dieses ist also nun das verschiebbare G.

 

Fazit: Wir können alle Barreè-Akkorde verschieben, müssen jedoch auf die Tonlage achten. Ein verschobener Akkord wird also zu einem anderen Akkord, es sei denn, wir verschieben ihn in die gleiche Tonlage. Würden wir unser F nun also in das 13.Bund verschieben, so ist es wieder ein F, jedoch eine Oktave höher.

 

10.1 Wiederholung der Akkordtheorie 

Was haben wir in der Akkordtheorie bislang gelernt? Neben den Grundakkorden mit leeren Saiten und einigen verschiebbaren Akkorden haben wir uns die Zusammensetzung der Töne eines Akkordes angesehen und Drei- und Vierklangakkorde behandelt. Des weiteren haben wir uns den Verwandtschaften von Akkorden gewidmet. Nun wollen wir uns noch ansehen, welche Akkordreihenfolgen (Fortschreitungen) aufgrund ihrer Verwandtschaft häufig in der Musik vorkommen.

 

Typische Folgen mit leitereigenen Klängen in C-Dur sind zum Beispiel:


|| C | F | G | C ||

|| C | Am | Dm | G7 | C | Am | G7 | C ||

|| C | G | Am | Em | C | G | F | C ||

 

Die leitereigenen Akkorde können in fast beliebiger Reihenfolge vorkommen, wenn auch gewisse Folgen wie Em - Dm oder G – Dm, eher selten sind.
 
Eine weitere häufige Fortschreitung ist der sogenannte Trugschluss: der Grundton steigt um eine Stufe in der Tonleiter:

G7 – Am
E7 - F
D7 - Em

Sehr interessant sind Fortschreitungen wie


Bb7 - Am
Ab7 - G
Eb7 - A7 – Dm

 
Folgen mit Zwischendominanten:

|| C | A7 | Dm | A7 | Dm | G7 | C | ||

|| Cj7 | G7 | Bb7 | Am | F | D7 | G7 | C ||

Man könnte dieses Thema wahrscheinlich endlos fortführen, aber wie schon einmal erwähnt, es ist ein Anfängerkurs und kein Lehrbuch, welches ich hier schreibe. Diese Akkordlektion 10.2 ist mit Ihren Fortschreitungen eigentlich nur ein interessantes Nachschlagewerk. Es reicht es einmal gehört zu haben und bei Fragen wieder hervorzuholen.

 

10.2 Tonleitern (Skalen)

Das Thema Skalen hat in den vergangenen Jahren immer mehr Anhänger bekommen, was meiner Ansicht nach auch sehr gut ist. Denn Skalen sind ein hervorragendes Übungsinstrument. Was sind Skalen? Eine Skala ist nichts anderes als eine Tonleiter. Hier gibt es eine ganze Menge. Es reichen jedoch einige wenige, um die Töne des Griffbrettes auswendig zu lernen. Der Vorteil hierbei ist, dass gleichzeitig zu den Tönen auf dem Griffbrett die Fingerfertigkeit trainiert wird. Zum Üben gebe ich hier zwei pentatonische Tonleitern vor. Einige mehr kann man im Internet auch auf meiner Homepage bekommen. Pentatonisch, abgeleitet von penta = fünf, bedeutet, dass die Tonleiter aus fünf Tönen besteht, man nennt sie auch Blues Tonleiter. Hier erst einmal eine Skala zum Ansehen.

 

In der Skala seht Ihr Töne, die mit ausgefüllten Punkten dargestellt sind. Diese Töne sind immer die gleichen und geben der Tonleiter ihren Namen. Spielt Ihr also diese Tonleiter im 5.Bund, so hat die Tonleiter den Namen A, da der Ton im 5.Bund der E-Saite ein A ist. Das gleiche gilt natürlich für die hohe E-Saite und die D-Saite im 7.Bund (alles A). Diese Tonleiter ist nun über das gesamte Griffbrett verschiebbar. Wenn Ihr sie z.B. in E spielen wollt, so lasst Ihr den ersten Finger weg und spielt stattdessen die leeren Saiten. Also Leere E-Saite, dann 3.Bund E-Saite, leere A-Saite, usw. Wenn Ihr nun penibel auf die “Finger pro Bund Regel“ achtet und Euch immer die Töne des Griffbrettes vorsagt während Ihr diese Tonleiter erst vorwärts und dann ohne Pause rückwärts spielt und sie über das gesamte Griffbrett verschiebt, so habt Ihr eine hervorragende doppelwirksame Übungsaufgabe. Wenn Ihr diese Tonleiter auswendig könnt, nehmt Ihr die nächste.

 

 

Wenn Ihr Euch diese Tonleiter nun anseht, werdet Ihr feststellen, dass die unteren Töne der Tonleiter 1 und die oberen Töne der Tonleiter 2 direkt übereinander passen. Diese können somit verbunden werden und zu einer großen Tonleiter zusammengefasst werden, welche dann immer noch pentatonisch bleibt.

 

10.3 Fingerpicking

Wie wir in Lektion 8 bereits gelernt haben, ist Folkpicking nichts anderes als der Anschlag der Griffhand in verschiedenen Anschlagmustern. Es gibt eine ganze Masse an verschiedenen Pickingmustern. Das Fingerpicking unterscheidet sich vom Folkpicking darin, dass die Seiten mit Plektren, die auf die Finger gesteckt werden, gespielt wird. Dadurch werden die Töne sehr laut und klar. Allerdings verwendet man Fingerpickers eigentlich nur auf Stahlsaitengitarren. Das Folkpicking ist also das gleiche wie das Fingerpicking, nur ohne Plektren. Theoretisch ist die Anzahl durch die Variationsmöglichkeiten der Faktoren, Anzahl der Gitarrensaiten und Anzahl der Taktschläge eines Taktes begrenzt. Allerdings klingt nicht jede Variante harmonisch. Jede Anschlagvariante, in der die Finger nicht die Saiten auf- oder abschlagen, sondern sie einzeln oder auch in paaren zupfen, ist ein Fingerpicking. Dies sollte uns zu diesem Thema reichen. Wir wollen uns dazu lieber der Praxis zuwenden. 

 

10.4 Es wird spanisch  

Und dieses Lied ist die Praxis im Fingerpicking und dazu auch noch sehr bekannt. Siehe Anhang 8. Dort ist die Tabulatur mit Notation für die “Spanische Romanze“. Viel Spaß dabei!

 

 

 

Vielen Dank und weiterhin viel Erfolg wünscht Euch

 

Michael Kohlhagen

   á nach oben á

 

 

 

Anhang 1

 

Blowin` in the wind

 

 

1. Strophe

  A                D                   A

How many roads must a men walk down

                    D              E

Before you call him a man?

 A                D                   A

How many seas must a white dove sail,

                    D              E

Before she sleeps in the sand?

  A                D                   A

How many times must the cannonballs fly,

                         D           E

Before they are forever banned?

 

 

Refrain:

         D              E

The answer my friend

    A

Is blowin` in the wind,

         D             E                   A

The answer is blowin` in the wind.

 

 

2. Strophe

  A                D                   A

How many times must a men look up,

                        D           E

Before he can see the sky?

 A                  D            A

How many ears must one have,

                         D               E

Before he can hear people cry?

  A                D                 A

How many deaths will it take till he knows,

                          D               E

That too many people have died?

 

Refrain: s.o.

 

3. Strophe

  A                D                   A

How many years can a mountain exist,

                        D                E

Before it is washed to the sea?

 A                  D                       A

How many years must some people exist,

                         D                   E

Before they`re allowed to be free?

  A                D               A

How many times can a man turn his head,

                                 D                 E

And pretend that he just doesn`t see?

 

Refrain: s.o.

 á nach oben á

 

 

Anhang 2 „House of the Ruising Sun”

 

1. Strophe:                                                                 6. Strophe:

 

       Am    C             D         F                                                            Am            C        D       F

There is a house in New Orleans                                   Well, it`s one foot on the platform

      Am         C        E,E7                                                       Am      C      E,E7

They call the Rising Sun.                                              And the other on a train,

     Am              C        D                  F                                       Am         C          D          F

It has been the ruin of many poor girl                              I`m going back to New Orleans

     Am         E            Am                                                Am           E            Am

And God, I`m know, I`m one.                                         To wear that ball and chain.

 

2. Strophe:                                                                 7. Strophe:

 

    Am        C        D         F                                             Am       C          D       F

My mother is a Taylor                                                   I`m going back to New Orleans

      Am               C             E,E7                                    Am         C          E,E7

She sews those new blue jeans                                     My time is almost done

     Am              C        D        F                                    Am          C           D               F

My sweetheart is a drunkard lord,                                  I`m going there to spend my days

           Am       E           Am                                            Am            E        Am

Drinks down in New Orleans.                                        Beneath that Rising Sun.

 

3.Strophe:

 

              Am   C             D          F

Well, the only thing a drunkard needs,

      Am          C       E,E7

Is a suitcase and a trunk

        Am         C           D      F

And the only time he`s satia-fied

    Am            E       Am

Is when he`s on a drunk.

 

 

4. Strophe: „Ich lass die immer aus“

 

         Dm     C         Dm       F

He`ll fill his glasses to the brim

          Am          C         E,E7

And he passes them around

              Am   C                        D               F

And the only pleasure that he gets out of life

    Am                      E       Am

I a-ho-boing from town to town.

 

 

5. Strophe:

 

     Am       C       D F

Go tell my baby sister

      Am           C           E,E7

Never do what I have done,

        Am          C           D      F

But shun that house in New Orleans

       Am          E       Am

They call the Rising Sun.

 

 á nach oben á

 

Anhang 3 – House of the Rising Sun – Anschlag mit dem Daumen.

 

 

 

 

Und wieder von vorne.

 

Achte beim letzten Anschlag auf den zusätzlichen Abschlag.

 

 

 á nach oben á

Anhang 4 – House of the Rising Sun – Tabulatur Zupfen.

 

  Alternative Version hier klicken

 

 Anhang 5 Akkordtabelle hier klicken.  

 

 á nach oben á

Anhang 6

 

 

 á nach oben á

 

Anhang 7  Mull of Kintyre / The Wings with Paul McCartney

 

Refrain

            D

Mull of Kintyre,

                     G                                 D

            Oh, mist rolling in from the sea,

                                  G

            My desire is always to be here.

                    D

            Oh, Mull of Kintyre

 

1. Strophe

              D

            Far have I travelled and much have I seen,

              G                                         D                   

            Dark distant mountains with valleys of green.

 

            Past paintet deserts, the sunset`s on fire,

                         G                                   A              D

            As he carries me home to the Mull of Kintyre.

 

Refrain

 

            s.o.

 

2. Strophe

              D

            Sweep through the heather like deer in the glen,

              G                                 D                   

            Carry me back to the days I knew then.

 

            Nights when we sang like a heavenly choir,

                         G                                     A            D

            Of the life and the times of the Mull of Kintyre.

 

Refrain

 

            s.o.

 

3. Strophe

              D

            Smiles in the sunshine and tears in the rain,

              G                                            D                   

            Still take me back where my mem`ries remain.

 

            Flickering embers grow higher and high`r,

                            G                                A            D

            As they carry me back to the Mull of Kintyre.

 

Zum Abschluss noch mal den Refrain.

 

Das Spielen dieses Songs ist eine Bassbegleitung die wir bereits bei “House of the Rising Sun“ gelernt haben. Es wird zuerst die zum Akkord gehörende Basssaite angezupft und in den nächsten beiden Taktschlägen die darrunterliegenden Saiten abgeschlagen. In der Tabulatur sieht das dann wie Folgt aus:

 

Ihr seht es ist einfach . . . 

 á nach oben á

 

Anhang 8

 

 

 á nach oben á