Das Instrument    

         

Inhalt dieser Seite                                

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Begrifferklärung der Gitarre
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Das Stimmen der Gitarre
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Kaufberatung / Die erste Gitarre (mit Mensurtabelle)
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Die Geschichte der Gitarre 
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Die Vielfalt der Instrumente 
 
 

 

Hier soll, wenn ich denn fertig bin, eine Fülle an Informationen zur Akustikgitarre zu finden sein. Zum einen natürlich über die Geschichte der Gitarre von der ersten Vihuela bis zur heutigen Gitarre. Zum anderen über die Vielfalt der Instrumente, ihren Aufbau und natürlich auch nützliches  wie das Stimmen des Instrumentes sowie Kaufberatung und Begrifferklärung der Gitarre. Da das Ganze so umfangreich ist das man auch ein Buch darüber schreiben könnte, kann es durchaus sein, dass ich hier noch etwas länger "baue". Wenn Euch noch etwas einfällt was Eurer Meinung nach unbedingt an diese Stelle gehört, freue ich mich über Euer Mail.

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Hier zuerst einmal eine Begrifferklärung der Gitarre

Eine herkömmliche Akustikgitarre besteht aus den oben aufgeführten Teilen: Einem Korpus, auch Body genannt (was in erster Linie aus der Welt der E-Gitarren stammt). Einem an den Korpus befestigtem (geschraubt oder geleimt) Hals an dessen Ende der Kopf bzw. die Kopfplatte ist. In dieser befinden sich die Mechaniken zum Einstimmen der Saiten. Auf dem Hals ist das Griffbrett aufgeleimt auf dem sich in bestimmten Abständen die Bundstäbe, oder auch Bunddrähte genannt, befinden. Diese trennen die Bunde voneinander. Die Bunde werden vom Kopf zum Body gezählt. Einige Bunde sind zur Orientierung (je nach Gitarrenart) markiert. Die Saiten werden vom Saitenhalter, auch Steg oder Brücke genannt, auf der Decke des Bodys über den Steg im Saitenhalter, der die Schwingung der Saite an den Body überträgt, und über das Schalloch und den Hals bis zum Sattel geführt und durch die Mechanik gespannt und gestimmt. Die Länge der Saite zwischen Sattel und Steg nennt man MENSUR. Die Mensur mit einer Länge von z.B. 650 cm ist eine 1/1 Gitarre oder auch ganze Gitarre genannt. Es gibt Gitarren in vielen Größen, auf die ich im Folgenden noch eingehe.

 

 

Eine genaue Funktionsbeschreibung der Gitarre gibt es in meiner Rubrik Holz, ein lebendiger Werkstoff, einfach hier klicken!

 

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Das Stimmen der Gitarre

Stimmen mit einem Stimmgerät

Das Stimmen der Gitarre verlangt gerade von Anfängern viel Geduld und Übung. Daher ist es durchaus ratsam anfänglich ein Stimmgerät einzusetzen. Es gibt eine Vielzahl von Modellen, die man schon für unter € 20,- kaufen kann. Als Tipp sei gesagt, dass wer Fingerstyle lernen möchte, irgendwann mit einem einfachen analog oder digital Stimmgerät an seine Grenzen stößt. Hier wird viel mit offenen Stimmungen (Open Tunings) gearbeitet. Deshalb sollte sich in diesen Fällen gleich ein "Chromatisches Stimmgerät" angeschafft werden. Mit diesem lässt sich nicht nur die Standardstimmung (E, A, d, g, h, é), sondern auch jede andere Stimmung einstellen. Diese Geräte sind auch nicht mehr wirklich teuer. So habe ich z.B. das KORG CA-30 schon für unter € 20,- gesehen. Oder vergleichbar das IBANEZ GU 20 für unter € 15,-.

   Das Bild zeigt das Korg CA-30


Ein Stimmgerät erkennt normalerweise die jeweils angeschlagene Saite von allein. Es gibt aber auch Geräte bei denen die Saite von Hand eingestellt werden muss. Nun muss nur noch die Tonhöhe eingestimmt werden. Wenn der Zeiger im Display in der Mitte steht ist die Saite richtig gestimmt. Steht der Zeiger links muss die Saitenspannung erhöht werden indem man den Wirbel etwas nach links dreht. Steht der Zeiger rechts von der Mitte wird die Saitenspannung etwas verringert indem der Wirbel nach rechts gedreht wird. Wenn nun die Anzeige bei allen Saiten exakt in der Mitte steht, ist die Gitarre korrekt eingestimmt. 

 

Stimmen nach Einklang


Stimmen nach Einklang heißt, dass zwei Saiten gleich klingen sollen wenn eine verkürzt, also auf dem Griffbrett angedrückt, wird. Um das Instrument korrekt und nicht nur in sich einzustimmen, benötigt man einen Referenzton. Diesen bekommt man von einer Stimmpfeife oder einem anderen Instrument, wie einem Klavier oder auch von einer Stimmgabel von der man den Kammerton "A" (440 Hertz) erhält. Ich spiele hierzu das tiefe E auf dem Keyboard und habe so einen Vergleichston nach dem ich die E-Saite in Einklang stimmen kann. Nun kann ich die restlichen Saiten der Gitarre mittels "Einklang" stimmen. Hierzu werden die leeren Saiten mit entsprechend gegriffenen Tönen auf den nächsten Saiten verglichen.


    1. Die A-Saite wird mit dem gegriffenen "A" im 5. Bund der E-Saite verglichen.
    2. Die d-Saite mit dem gegriffenen "d" im 5. Bund der A-Saite
    3. Die g-Saite mit dem gegriffenen "g" im 5. Bund der d-Saite
    4. Die `h-Saite mit dem gegriffenen "h" im 4. Bund der g-Saite
    5. Die è-Saite mit dem gegriffenen "e" im 5. Bund der h-Saite

Wenn man die E-Saite im V. Bund greift, kann man sie auch nach der A-Saite stimmen.

Nun ist die Gitarre gestimmt . . . klingt einfach nicht wahr . . . ist aber als Anfänger echt schwierig, da das vergleichende Hören erst trainiert werden muss. Für einen kleinen Trick sorgt die Physik. Solange die Töne nicht im Einklang sind, entstehen beim Vergleichen der Töne sogenannte Schwebungen, diese sind als auf und abschwingende Wellen zu hören. Klingen die Töne gleich und es sind keine Schwebungen mehr
vorhanden, dann ist die Saite gestimmt. Nach dem Stimmen aller Saiten sollte man ein paar Akkorde spielen und hören, ob sie auch wirklich sauber klingen. 

Stimmen mit Flagoletttönen

Die Stimmung nach Flagoletttönen ist die genaueste Methode eine Gitarre nach dem Gehör zu stimmen, sie erfordert allerdings auch die meiste Übung. Flagolett Töne sind streng physikalisch betrachtet "Störungen". Obertöne, welche wenn sie richtig erzeugt sind, sehr lange nachschwingen. Sie entstehen durch so genannte Teilschwingungen von Saiten, welche in entgegengesetzte Richtungen zum Schwingen gebracht wurden. Teile ich z.B. die tiefe E-Saite, indem ich einen Finger der Griffhand leicht über dem Bundstab am Ende des 12. Bundes lege (nicht runterdrücken, sondern nur leicht berühren) und zupfe dann (am besten mit dem Fingernagel) in der Nähe des Steges diese Saite an, entsteht an der Stelle an der ich den Finger angelegt habe ein Schwingungspunkt (Knoten), von dem aus die Saite zu beiden Seiten gleichklingend schwingt. Gleichklingend ist sie deshalb, weil die Saite über dem 12. Bund exakt halbiert ist. Um den entstehenden Ton nicht mit dem Finger wieder abzudämpfen, sollte man versuchen unmittelbar nach der Entstehung den Finger von der Saite über dem Bundstab wieder wegzunehmen. Der so entstandene Glockenähnliche Ton schwingt nun sehr lange nach. Flagolett Töne lassen sich nicht in jedem Ton erzeugen. Ihre Teilung funktioniert nur durch bestimmte Teiler, z.B. durch Drei-, Vier-, Fünf-, oder Sechsteilung einer Saite. Zum Stimmen können wir diese Töne verwenden, indem wir die Töne in unterschiedlichen Teilungen so erzeugen, dass auf zwei Saiten der gleiche Ton entsteht. Sind die Töne unterschiedlich, macht es sich auch bei dieser Methode durch "Schwebungen" bemerkbar (s.o.). Ist die Schwebung zwischen den Tönen verschwunden, ist die Saite gestimmt. Die richtigen Teilungen zu Stimmen sind:

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Zum Stimmen der A-Saite erzeugen wir ein Flagolett über dem Bundstab am Ende des 5. Bundes der E-Saite und vergleichen ihn mit dem Flagolett am Ende des 7. Bundes der A-Saite.

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Zum Stimmen der d-Saite erzeugen wir ein Flagolett über dem Bundstab am Ende des 5. Bundes  der A-Saite und vergleichen ihn mit dem Flagolett am Ende des 7. Bundes der d-Saite.

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Zum Stimmen der g-Saite erzeugen wir ein Flagolett über dem Bundstab am Ende des 5. Bundes  der d-Saite und vergleichen ihn mit dem Flagolett am Ende des 7. Bundes der g-Saite.

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Zum Stimmen der h-Saite erzeugen wir ein Flagolett über dem Bundstab am Ende des 7. Bundes  der E-Saite und vergleichen diesen mit der leer gespielten h-Saite. Mann kann hier aber auch den Flagolett des 12. Bundes der h-Saite nehmen, statt der leeren Saite.

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Zum Stimmen der e-Saite erzeugen wir ein Flagolett über dem Bundstab am Ende des 7. Bundes  der A-Saite und vergleichen diesen mit der leer gespielten e-Saite oder dem Flagolett am 12. Bund der e-Saite.

 

 

Zu guter Letzt noch einige Tipps zum Stimmen von Gitarren

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Bei den ersten Versuchen ist es für viele schwer zu hören, ob die zu stimmende Saite höher oder tiefer als die gestimmte Saite klingt. Am einfachsten löst man dieses Problem, indem man die zu stimmende Saite einfach deutlich tiefer dreht. Dann kann man sich langsam von unten dem richtigen Ton nähern.

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Bei dem Drehen der zu stimmenden Saite auf die Tonhöhenveränderung hören.
Bei dem Stimmen am fünften Bund sollte man die zu stimmende Saite deshalb vor dem
Höherdrehen noch einmal anschlagen, um genau zu hören wie viel man sie höher dreht. 

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Immer die gestimmte Saite zuerst anschlagen und dabei versuchen, den Ton genau im Ohr zu behalten.

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Versuche beiden Tönen dieselbe Klangfarbe zu geben. Unterschiedliche Klangfarben
können das Hören beeinflussen. Ein heller Klang wirkt meistens höher und ein dunkler
Klang meistens tiefer. 

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Beim Stimmen der hohen Saiten sollte man darauf achten, dass die tiefen Saiten durch den Daumen abgedämpft sind. So vermeidet man das Auftreten von störenden Eigenschwingungen.

 

Hier noch für Technik interessierte die einzelnen Frequenzen der korrekt gestimmten Gitarren Saiten:

E:           82,41   Hz

A:        110,00    Hz

d:         146,82   Hz

g:         196,00   Hz

`h:        246,94   Hz

è:         329,63   Hz

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Die Kaufberatung ist die wohl wichtigste Hilfe für jeden Anfänger. Denn wer sich entschieden hat das Spielen einer Gitarre zu lernen, braucht als erstes ein Instrument. Die vielfältigen Möglichkeiten an ein neues oder auch gebrauchtes Instrument zu kommen sind heute größer denn je. Aber leider ist damit auch die Verbreitung von qualitativ minderwertigen, man kann sogar sagen zum Teil unbrauchbaren, Gitarren so groß wie nie zuvor. Die erste Gitarre ist aber die wichtigste! Die meisten, die sich ein Instrument kaufen, treffen für sich oder ihre Kinder die Entscheidung ein möglichst günstiges Instrument zu kaufen, um einen kleinen "Verlust" zu erleiden, wenn es mit dem Spielen dann doch nicht so klappt wie gewollt. Dies ist aber gerade der häufigste Grund warum es gerade nicht klappt mit dem Spielen. Denn eine Gitarre für sagen wir mal  €39,95, was heute auch dank Ebay keine Seltenheit mehr ist, wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit für Anfänger alles andere als geeignet sein (wenn so ein Instrument überhaupt geeignet ist...). Gerade die bei Ebay als Anfängerinstrumente angebotenen Gitarren sind nur wegen ihres Preise so deklariert und das ist wirklich nichts anderes als ein Lockmittel. Es sei gesagt das ich Ebay an dieser Stelle nicht schlecht machen will, ganz im Gegenteil, ich selbst nutze Ebay sehr häufig und habe viel positives zu berichten. Ein Anfänger sollte sich aber eine Gitarre kaufen die er nicht nur gehört sondern auch in Händen gehalten hat... 

...Ansonsten wird aus Spiellust, ganz schnell Spielfrust!

 

Die erste Gitarre sollte auf keinen Fall nach dem Preis sondern ausschließlich nach der Bespielbarkeit ausgesucht werden. Das heißt auch, dass man ein Instrument mit Nylonsaiten kaufen sollte, denn das Spielen einer Gitarre mit Stahlsaiten ist für Anfänger wie auch für Fortgeschrittene weit schwieriger und schmerzt gerade bei Anfängern (ohne Hornhaut auf den Fingerkuppen) ganz erheblich. Was natürlich auch die Spiellust hemmt. 

Ganz besonders bei Kindern und Jugendlichen sollte man auf die Größe der Gitarre achten!

Hier also nun eine möglichst einfache Beschreibung worauf es beim Kauf ankommt. 

Wie gesagt kommt es zuerst einmal auf die Größe der Person an, die das Instrument spielen soll (siehe Mensurtabelle). Lassen sie sich nicht erzählen, dass auch kleinere Menschen (Kinder) eine große Gitarre spielen können wenn sie einen Kapodaster verwenden. So wurde es zwar in der Vergangenheit ausgeübt, da gab es aber auch nur Gitarren mit einer 65-Mensur. Auch die Halsbreite und der Saitenabstand zum Griffbrett wie zu einander sind entscheidend für eine Kindgerechte Bespielbarkeit. Heute gibt es zum Glück Gitarren in nahezu allen Größen. Gitarren in der Größe 1/16 und 1/8 klingen für mein Empfinden allerdings eher wie Ukulelen, was natürlich an ihrem kleinen Klankörper liegt. Wenn man die richtige Größe weiß, sollte man in ein Fachgeschäft gehen und hier nach einem Instrument in der entsprechenden Größe fragen. Nun sollte man sich die Verarbeitung ansehen. Wenn der Sattel unsauber aufgeklebt ist, die Leimfugen zum Teil nicht geschlossen sind oder Randverzierungen überstehen, sollte man die Finger von dieser Gitarre lassen. Auch der Hals sollte nahezu gerade sein, hat er eine "starke" Krümmung ist das Instrument nur schwerlich bis gar nicht bespielbar. Die Bundstäbe müssen über ihre gesamte Breite voll auf dem Griffbrett aufliegen. Die Gitarre sollte optisch ordentlich verarbeitet sein. Nun sollten sie sich vom Verkäufer etwas vorspielen lassen, denn wenn man eine Gitarre selber spielt kann man ihren Klang nicht richtig hören, da sich der Schall nach vorn (zum Zuhörer) ausbreitet. Wenn das Klangbild auch bei lauterem spielen stimmt und das Instrument nicht "scheppert oder schnarrt" sollte man als nächstes auf die Saitenlage achten. Die Saiten sollten nicht zu weit von den Bundstäben entfernt sein da hierdurch, vor allem in den höheren Bundlagen, das Andrücken der Saiten sehr schwierig wird. Zu guter letzt sollte man noch die Mechaniken in Augenschein nehmen. Sie sollten besonders beim Spannen (links drehen) sofort und auf jede kleine Bewegung des Wirbels mit einer Veränderung der Tonlage ansprechen und kein Spiel in der Drehbewegung aufweisen. Nun muss man nur noch gewillt sein den vom Händler aufgerufenen Preis zu bezahlen, hierzu sei gesagt, dass die Preise zwischen den einzelnen Händlern stark schwanken. Vergleichen loht sich also durchaus. Für ein gut verarbeitetes Instrument mit ausgewogenem Klangbild und z.B. einer Fichtenholzdecke mit Sperrholz Korpus sollten € 150,- bis 200,- ausreichend sein. 

Ein hochwertiges Instrument aus Echtholz (Vollholz) ist einiges teurer, klingt aber auch schöner. Ob es nun besser bespielbar ist, sei dahin gestellt. Denn für mich ist bei einem gut gearbeiteten Instrument die Bespielbarkeit absolut subjektiv.

 

Gitarren werden heute nicht mehr ausschließlich aus Tropenhölzern gefertigt, da diese sehr rar und dementsprechend auch teuer geworden sind. Viele verwenden heute auch heimische Hölzer. Die meisten Gitarren dürften wohl aus folgenden Hölzern gebaut sein:

Decke:                        Fichte, Zeder (Cedro), Kiefer o. Ahorn

Boden und Zarge:   Ahorn, Mahagoni, Palisander, Birne, Eiche o. Birke

Hals:                            Ahorn , Mahagoni, Zeder (Cedro), Linde, Esche, Birne

Griffbrett:                    Ebenholz, Palisander, Zwetschge, Birne o. Ahorn (dann Lackiert)

 

 

Mensurtabelle

Körperhöhe 104 cm 118 cm 130 cm 142 cm 159 cm 172 cm ab 176 cm
Alter in Jahren 4 6 8 10  12-13 ab 16 Erwachsener
Saitenlänge zwischen Sattel und Steg 38 cm 43 cm 48 cm 52 cm 58 cm 63 cm  65 cm
Bezeichnung  1/16  1/8  1/4  1/2  3/4  7/8  1/1

Diese Tabelle vermittelt selbstverständlich nur Richtwerte. Diese Werte sind einer Tabelle entnommen, welche 1991 durch die EGTA (Eropean Guitar Teachers Assosiation) ermittelt wurden. 

 

Das Zubehör

Als Zubehör ist es jedem Anfänger zu empfehlen sich ein Stimmgerät zu kaufen, denn das Stimmen der Gitarre (siehe oben) ist nach dem Gehör eine Sache die wirklich viel Übung erfordert. Und das Spielen und üben auf einem ungestimmten Instrument ist keine Freude. Ich empfehle ein chromatisches Stimmgerät, wie z.B. das KORG CA-30 o. GA-30 oder auch Die Geräte aus meinen Test. Diese Geräte sind für um die € 15,- bis 35,- zu bekommen und sind echte Helfer. Es gibt übrigens auch Stimmgeräte mit eingebauter Metronom Funktion, auch das kann sehr hilfreich sein. 

Des weiteren sind Hilfsmittel, wie eine kleine Fußbank (€ 5,- bis 15,-) und ein Kapodaster-Aufsatz (€2,- bis 10,-) zwar nicht zwingend erforderlich aber durchaus Hilfreich.

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Geschichte

 

Die Geschichte der Gitarre ist von unzähligen Autoren in der Vergangenheit unzählige Male zu Papier gebracht worden, wobei jeder seinen eigenen Schwerpunkt gesetzt haben wird. Meiner liegt nun darin, dass die Gitarre ohne Komponisten und Musiker keine Geschichte gehabt hätte. Deshalb sollen an dieser Stelle auch jene Erwähnung finden, die die Geschichte nicht nur durch das Bauen der Instrumente sondern auch durch ihr spielen populär machten. Auch meine Version ist trotz allem nur eine weitere von vielen. Aber ich habe hier keine Texte kopiert sondern eine eigen, über viele Wochen Studierte Zusammenfassung der Geschichte über dieses so beeindruckende Instrument und seine noch beeindruckendere Geschichte verfasst. Als Quellen diente mir natürlich nicht nur Literatur sondern auch das Web. Ich werde hier nicht auf alle Ereignisse um die Gitarre eingehen können, da ich sonst vermutlich Platzprobleme auf meinem Webspace bekommen und den Rahmen wohl deutlich sprengen würde. Aber etwas mehr als nur ein paar kurze Worte muss es doch geben bei einer so langen und vielseitigen Geschichte. Ich möchte mich jedoch von der Entstehung etwas entfernen, denn hier gibt es ausschließlich  Vermutungen des Ursprunges der Gitarre. Wobei die eine wäre, dass eben der Ursprung in einem Ton liegt, der beim Abschuss eines Pfeils durch eine gespannte Bogensehne entstand, was aus meiner Sicht eine durchaus plausible Erklärung darstellt. Denn der Mensch ist in der Geschichte häufig über zufällige Ereignisse zu ganz anderen Ergebnissen gelangt. Wann und durch wen nun die ersten Musikähnlichen Töne auf einem Gitarrenvorgänger entstanden sind ist nicht mehr nachvollziehbar, zumindest habe ich darüber keine Aufzeichnungen gefunden, es dürfte wohl auch zu lange zurück liegen. Die Musik jedoch, die durch Instrumente ähnlich der Gitarre entstand, ist schon in vielen Kulturkreisen in der Vergangenheit bekannt geworden. Darum möchte ich dort auch beginnen.

Die ersten Aufzeichnungen die ich finden konnte gehen zurück auf eine Epoche vor unserem Zeitalter.Die Assyrer des vorderen Orient. Die Assyrer waren semitische Einwanderer, die sich ca. seit dem 2. Jahrtausend v. Chr. am mittleren Tigris niedergelassen haben und dort ein Reich errichteten das im 8. Jahrhundert v. Chr. zum Großreich aufstieg. Die Kultur Assyriens war wie die der Akkader sumerisch beeinflusst und entsprach dem Volkstyp der Babylonier. Schon dieses Volk hat Musik auf Instrumenten gespielt, welche man als Vorläufer der Gitarre bezeichnen könnte. Diese Instrumente nennt man heute Langhalslauten. Ob es sich hier jedoch um die tatsächlichen Vorläufer der uns heute bekannten Gitarre handelt oder diese doch von einem Instrument namens Kithara abstammt, ist nicht schlüssig geklärt. 

                             

Das Bild zeigt eine Vihuela

Die Kithara ist das charakteristischste Saiteninstrument der griechischen Antike.  Die Zahl der Saiten dieses Instrumentes vermehrte sich von fünf ca. im 8. Jahrhundert v. Chr. auf dann sieben im 7. Jahrhundert v. Chr. und schließlich auf elf und zwölf im 5. Jahrhundert v. Chr.. Vermutlich war die ursprüngliche Stimmung halbtonlos pentatonisch (e' d' h a g e d). Die Kithara und die kleinere Lyra sind hervorgegangen aus der viersaitigen Phorminx, dem Instrument des epischen Sängers, und gelten als Instrumente des Gottes Apollon. Schon in früher Zeit benannte man die Tonstufen nach ihrer Lage auf einem siebensaitigen Instrument. Die Kithara wie auch die Lyra, nennt man auch Leiern. Sie gehören jedoch zu der Instrumentengruppe der Lauten. 

Bei den Römern gab es ein weiteres Instrument Namens Cithara, welches der Kithara sehr ähnelt. Welches Instrument nun der wahre Vorfahre unserer heutigen Gitarre ist, darüber streiten sich Fachleute. Geschichtlich heißt es heute, dass im 10. Jahrhundert die Vihuela von den Mauren nach Spanien gebracht wurde und dort von den Spaniern drei Variationen der Vihuela  populiert wurden:

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Die Vihuela de pendola wurde mit dem Federkiel (eine Art natürliches Plektron) angerissen

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Die Vihuela de arco wurde mit dem Bogen gestrichen und gilt somit als der Vorläufer der Violine

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Die Vihuela de mano wurde mit den Fingern angeschlagen und ist damit der Populärste Vorläufer der klassischen Gitarre

Aus der Vihuela de arco wurde wie gesagt die Violine und aus der Vihuela de mano die Gitarre, welche seit dieser Zeit in vielen verschiedenen Variationen gebaut und gespielt wurde. Das 15. und 16.Jahrhundert ist in Spanien die Blütezeit der Vihuela. Das hoch angesehene Instrument ist besonders in der höfischen Kunstmusik zu finden. Auch die Laute wird zu dieser Zeit gespielt, die Vihuela besitzt jedoch im Unterschied zur Laute, einen geschweiften Korpus, einen flachen Boden, Zargen und eine bzw. mehrere Schallrosetten. Sie war ebenso wie die Renaissancelaute mit sechs Doppelsaiten, zu ihrer Zeit Chöre genannt besaitet, die jedoch im Unterschied zur Laute im Einklang gestimmt waren. Die Bünde waren zum Teil wie bei der Laute bewegliche Darmbünde. Schon bald setzten sich jedoch feste Bünde aus Metall, Knochen oder Elfenbein durch.

Ähnlich wie bei der Laute war auch die Vihuela in verschiedenen Stimmungen zu finden, von der Bass Vihuela in D bis zur Diskant Vihuela in c. Die Tonhöhenangaben sind jedoch nicht absolut zu sehen, sondern richteten sich nach der Zerreißgrenze der obersten Saite, die sehr unterschiedlich gewesen sein muss. Die gebräuchlichste Stimmlage war die Tenor-Alt-Lage mit "G" als Ausgangston:

G - C - f - a - d - g

Die Guitarra war ein kleineres Model der sechschörigen Vihuela, der der höchste und tiefste Chor fehlte. Die sechs- und siebenchörige Vihuela war zu diesem Zeitpunkt ein vom Adel und dem Berufsmusikerstand vorbehaltenes Instrument. Die vierchörige "Guitarra" wurde als Instrument des Volkes bekannt. Zu diesem Zeitpunkt gab es noch andere ähnliche Instrumente, wie z.B. die Barockgitarre (siehe Foto).

 

Barockgitarre Fankreich 1779

Eine große Veränderung in der Geschichte der Lauteninstrumente gab es dann erst wieder im 19. Jahrhundert. Die Instrumente, speziell in Europa, haben zwar regional die Anzahl der Saiten und/oder Chöre, sowie einiges an ihrem Äußeren z.T. noch geändert. Die Grundformen sind jedoch erst etwa 1850 mit dem ersten Torres Modell der heutigen Gitarre nah gekommen. Es wurden zwar schon seit 1760 Gitarren mit größeren Deckenflächen (also mehr Volumen) gebaut, aber Torres gab dann im 19. Jahrhundert der Gitarre ihre heutige Form. Antonio Torres (1817 – 1892) veränderte nicht nur die Größe der Decke, er baute Gitarren fast ausschließlich mit einer Mensur von 65 cm. Er hat seine Instrumente mit einer gewölbten und V-förmig verleisteten Decke versehen und auch an Boden, Zarge und Hals einige Veränderungen gegenüber der Vorgängermodelle vorgenommen. Das Instrument, das Torres schlussendlich baute, war in seiner Art modern und Absonderlich zugleich. Da es aber ein unvergleichbaren schönen Klang und eine noch nie dagewesene Lautstärke aufwies, wurde diese Gitarrenbauart zum Ultimum, was sie bis heute geblieben ist. Was die Klassische Gitarre betrifft, so kann man sagen, dass sie bis heute noch so gebaut wird wie Torres es vor 150 Jahren schon getan hat. Mal davon abgesehen, dass es heute Gitarren auch in kleineren Formaten gibt, was es Kindern sehr erleichtert mit so einem Instrument zu spielen, gibt es noch eine weitere Entwicklungsstufe der Klassischen Gitarre. Albert Augustin (1900-1967) entwickelte in Zusammenarbeit mit Andres Segovia (1893 - 1987), einem spanischen Gitarristen, in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Nylonsaite. Bis dahin waren Gitarren mit Naturdarmsaiten bespannt. Es gab zwar auch schon länger Stahlsaiten, die Erfindung der Nylonsaite jedoch lies das Instrument wesentlich wärmer klingen. Diese Gitarren, dessen Vorbilder das weiter unten zu sehende Torres Modell sind und die mit Augustin Nylonsaiten bespannt sind, sind die Gitarren, die wir noch heute im Musikgeschäft unserer Wahl kaufen. Welche Geschwister sie im Laufe der Zeit bekommen hat, folgt nun.

 

 

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Die Vielfalt der Instrumente

                                            

Die Laute                                                      

 

 

 

 

Die Langhalslaute ist bereits seit dem 3. Jahrtausend v. Chr. bekannt. Als Laute bezeichnet man jedoch, lehre: >jedes Saiteninstrument das aus Hals und Resonanzkörper zusammengesetzt ist und dessen Saiten parallel zum Resonator laufen.< Also genau genommen können wir auch unsere Gitarre als Laute bezeichnen. Mit der Laute ist aber hier ein Zupfinstrument mit einem birnenförmigen Resonanzkörper, einem kurzen Hals und einem abgeknickten Wirbelkasten mit seitlichen Wirbeln gemeint. Das Instrument besitzt sechs Saitenpaare (Doppelchöre). Sie hatte zunächst vier Saiten und kam um 15. hundert zu ihrer klassischen Form. In der Renaissance wurde die Laute üblicherweise auf A-a, d-d1, g-g1, h-h, e1-e1, a1 gestimmt, wobei von den fünf Doppelchören die drei unteren in Oktaven und die beiden höheren im Einklang gestimmt waren, während die höchstklingende Saite oft einzeln war. Das Schall-Loch ist häufig mit einer kunstvoll geschnitzten Rosette verziert. Da die Laute, bzw. die oben beschriebene Vihuela den Anfang der Gitarrengeschichte darstellt, habe ich auch in meinen Beschreibungen mit ihr begonnen.

 

 

Die Mandoline

 

Die Mandoline (Italienisch Mandolino) gehört zur Familie der Lauteninstrumente (wie eigentlich ja jedes Instrument, das hier aufgeführt ist). Sie hat einen Korpus, dessen Form man als halbe Birne bezeichnen könnte, einen kurzen Hals und einen abgewinkelten Kopf. Sie ist mit 4 doppelten Saiten bespannt, dessen Stimmung im allgemeinen der einer Violine entspricht, also g – d – a – e2 . Die Mandoline taucht in vielen regionalen Formen auf, so gibt es typische Merkmale für italienische, deutsche, portugiesische und auch noch andere regionale Bauformen.

 

Gespielt wird die Mandoline meist mit einem Plektron und schnellen Klangfolgen. Dadurch entsteht der typische Tremoloklang des Instruments. Die Mandoline ist hauptsächlich ein Instrument der Volksmusik, das in der Kunstmusik, außer in einigen Solowerken, zunächst nur eine geringe Rolle spielte. Werke für Mandoline schrieben z.B.: Beethoven (Sonatine und Adagio für Mandoline), Mozart (Don Giovanni), Verdi (Othello). In der amerikanischen Volksmusik fand die Mandoline um 19.hundert Eingang, ein Modell mit flachem Boden findet speziell im Bluegrass Verwendung.

 

Die Ukulele

Die Ukulele ist ursprünglich in ihrer Bauart aus dem portugiesischen Raum und kam erst Ende des 19. Jahrhunderts in Hawaii zu ihrem Ruhm. Der Name ist Hwaiijanisch für „Floh“ und das entspricht auch vollkommen ihrer Bauart. Man könnte sie auch als eingeschrumpfte viersaitige Gitarre bezeichnen. Die Ukulele hat einen kleinen Holzkorpus mit Hals und abgewinkelter Kopfplatte, ist mit Stahlsaiten bespannt und hat die Stimmung A – E – C – G. Gespielt wird das Instrument meist mit einem Plektron oder einem kleinen Filzplättchen. In den letzten Jahren war wohl der berühmteste Ukulelenspieler Stefan Raab, der durch seine regelmäßige Verwendung der Ukulele in TV Sendungen das Instrument wieder populär machte.

 

Die Klassische Konzertgitarre

Hörbeispiel Klassikgitarre (Bärchen, komponiert von Uli Bögershausen)

Das eingespielte Hörbeispiel ist in einer etwas schlechten Tonqualität. Sobald ich meine Aufnahmetechniken verbessert habe gibt es ein neues.

Die Klassische Konzertgitarre gehört zusammen mit der Stahlseiten-Gitarre zu dem auf dieser Welt wohl am häufigsten vorkommenden Instrument. Ihre heutige Form hat sie in erster Linie den spanischen Gitarrenbauer Antonio Torres (1817 – 1892) zu verdanken.

Ein original Antonio Torres Modell

 

Torres hat Gitarren fast ausschließlich mit einer 65 cm Mensur gebaut und damit, und auch mit anderen Veränderungen (siehe Geschichte der Gitarre), die Gitarre bis heute geprägt. Durch die größeren Ausmaße der Instrumente und die längere Mensur von 65cm wurden die Instrumente lauter. Besonders durch ein Model, welches Torres dem spanischen Gitarristen Francisco Tárrega (1854 – 1909) verkaufte, welcher mit seinem Gitarrenspiel sehr berühmt wurde, wollte jeder Gitarrist ein Torres Model spielen. Ein weiterer Pionier unser heutigen Klassischen Konzertgitarre ist Albert Augustin (1900-1967), er hat zusammen mit Andres Segovia (1893 - 1987) die heute für dieses Instrument typische Nylonsaite entwickelt. Die Modelle von Torres waren noch mit Naturdarmsaiten versehen.  Die heutige Klassische Gitarre wird zumeist Industriell gefertigt und hat aus Kostengründen meist einen Korpus aus Sperrholz, einen Hals aus Hartholz mit einem Griffbrett, welches mit meist 18 Bünden versehen ist und einen Übergang vom Hals zum Korpus am 12. Bund. Die Decke ist von unten mit Verleistungen versehen, welche im Laufe ihrer Evulotion ein Menge verschiedener Verleistungsmuster durchlebt hat. (Hier ein Beispiel)

 

Eine X Verleistung, sie wird häufig bei Stahlsaitengitarren verwendet.

 

Die Mechaniken sind in einem offenen Fensterkopf untergebracht und nennen sich meist, offene 3/3 Mechaniken, da je 3 links und 3 rechts angebracht und diese nicht durch ein Gehäuse geschlossen sind. Der Kopf wird offener Fensterkopf oder im englischen „slotted headstock“ genannt, weil sein Holz mit zwei länglichen Einfräsungen versehen ist, in die die Wickelachsen zum Spannen und einstimmen der Saiten eingebohrt sind die zu den Mechaniken gehören. Die Saiten auf Klassischen Gitarren sind, im Unterschied zur Wander- oder Westerngitarre, ausschließlich Nylonsaiten wobei die drei Basssaiten mit Metall umwickelt sind. Die Stimmung der Gitarre ist

E – A – d – g – h – e.  

Es gibt noch einige leicht variierende Versionen der Klassischen Gitarrenbauweise, wie z.B. die Flamenco-Gitarre. Diese ist gegenüber ihrer Geschwister etwas leichter und mit dünnerem Holz gebaut, wodurch sie einen höheren Klang bekommt. Sie wird zur Begleitung des gleichnamigen spanischen Tanzes gespielt. Ein weiterer Verwandter ist,

Die Wandergitarre. Sie ist in erster Linie ein Begleitinstrument welches hauptsächlich für das Rhythmusspiel gedacht ist. Ein Solo mit einer Wandergitarre ist wohl ehr etwas für "schräge Töne". Mein "Experiment Extrem" ist eine Wandergitarre. So sieht sie aus...

Von der Wandergitarren stammt auch der Begriff Klampfe. Sie unterscheiden sich von der Klassischen Konzertgitarre in erster Linie dadurch, dass sie einen etwas kleineren Korpus haben. Sie sind auch in ihren gesamten Ausmaßen etwas kleiner gebaut als Konzertgitarren um sie leichter herumtragen zu können. Außerdem sind sie, um sie lauter spielen zu können, mit Stahlsaiten bespannt. Die meisten Klampfen haben ein 63-Mensur. Ihre Bauweise entspricht aber ansonsten der der Konzertgitarre. 

 

Die Westerngitarre 

Hörbeispiel Westergitarre (Bärchen, komponiert von Uli Bögershausen)

Das eingespielte Hörbeispiel ist in einer etwas schlechten Tonqualität. Sobald ich meine Aufnahmetechniken verbessert habe gibt es ein neues.

 

 

ist ebenfalls ein naher Verwandter der Konzertgitarre. Sie ist allerdings, im Gegensatz zur Klampfe, optimal für das Solospiel geeignet. Die Westerngitarre gibt es in vielen Variationen. Sie entscheidet sich von der Konzertgitarre durch einen größeren Korpus, welcher lauteres Spielen ermöglicht, was auch noch durch eine Stahlsaitenspannung unterstützt wird. Eine Korpusform wird z.B. aufgrund seiner Größe auch " Dreadnaught" genannt, was mal wieder zu den Begriffen gehört, die nicht ins Deutsche zu übersetzen sind. Man würde es im Deutschen wohl "Schlachtschiff" übersetzen.  Die Westerngitarre hat ein schmaleren Hals, ähnlich dem einer E-Gitarre und hat mehr Bünde als die Konzertgitarre. Ihr Korpusübergang ist im allgemeinen am 14. Bund. Die Westerngitarre hat in den meisten Fällen einen sogenannten "solid headstock", also eine geschlossene Kopfplatte, im Gegensatz zum „slotted headstock“ der Konzert- und Wandergitarren. Die Mechaniken in diesen Kopfplatten unterscheiden sich ebenfalls von den offenen 3/3 Mechaniken der Klassischen Bauweise. Sie sind zumeist einzelne, geschlossene Mechaniken, welche in einem Ölgefüllten Gehäuse untergebracht sind. Westerngitarren werden sehr häufig auch auf Bühnen verwendet, wo sie oft noch mit elektrischen Tonabnehmern oder Mikrofonen versehen werden. Für Studioaufnahmen wird sehr oft eine so genannte

Ovation oder Roundback verwendet. Sie ist eine Variante der Westerngitarre. Die Studiobeliebtheit der Ovation liegt in erster Linie an ihrem weichen und ausgeglichenem Klangbild. Die Ovation ist mit einem Tonabnehmer im Griffbrett versehen, was sie für Studio und Bühne regelrecht prädestiniert. Ihr auffälligster Unterschied zu ihren Geschwistern aus der Westerngitarrenfamilie ist jedoch ihr Korpus. Dieser besteht auf der Rückseite aus Kunststoff und ist oval, weshalb sie auch Roundback genannt wird. Durch diese Bauweise ist sie als rein Akustisches Instrument zwar spielbar, jedoch ziemlich leise. Ein weiterer Verwandter der Westerngitarre ist die

12-Saiten Westerngitarre. Sie unterscheidet sich eben darin, dass sie statt der 6 Saiten, aus 6 Seitenpaaren besteht, wobei die dünneren Saiten eine Oktave höher gestimmt werden. Sie hat also auch 12 Mechaniken. Diese Art der Westerngitarre klingt besonders "voll". Sie ist allerdings auch etwas schwerer zu spielen und keinesfalls als Anfängerinstrument geeignet. Kommen wir nun zu den beiden etwas entfernteren Verwandten der Westerngitarre.

 

Die Archtop Gitarre 

   

Nach meinen Recherchen in den letzten Wochen glaube ich, dass die Archtop wohl zu den verworrensten Instrumenten unter den Gitarren gehört. Nicht nur wegen ihrer Geschichte, sonder, und wohl besonders, wegen ihrer Namensgebung. Unter einer Archtop Gitarre versteht man ein Instrument, mit gewölbter Decke und gewölbtem Boden, welches einen vollresonanten Korpus hat. Eine Solidbody Gitarre wie eine Les Paul ist also keine Archtop obwohl sie eine Archtop ist, zumindest im wörtlichen Sinne, denn ihre Decke und ihr Boden sind gewölbt. Häufig wird die Archtop auch Jazzgitarre genant, was in erster Linie damit zu tun hat das sie in dieser Musikrichtung zuerst zu finden war. Wer mehr über diese Gitarrenart wissen möchte, der sollte mal unter www.archtop-germany.de vorbeischauen.

 

Resonatorgitarre (Dobro)

                                    

Die Resonatorgitarre ist ebenfalls ein Verwandter der Westerngitarren, wenn auch ein sehr entfernter. Denn mit der herkömmlichen Gitarrenbauweise hat diese Gitarre nur ihre Form gemein. Das technische Prinzip der Schallausbreitung von Gitarren hat mit diesem Modell eine Revulotion erlebt. Wo bei der herkömmlichen Gitarre die Auswahl von Hölzern eine entscheidende Rolle spielt, kann bei der Resonatorgitarre auch das ganze Instrument durchaus mal aus Metall gebaut werden. Die Resonatorgitarre wurde im frühen 20. Jahrhundert von den Tschechisch-slowakischen Brüdern Dopyera erfunden. Genau gesagt entstand das erste Modell 1926. Die sogenannte "Tricone" war eine Gitarre mit drei dünnen Aluminiumresonatoren ( auch cones genannt ), die durch eine T-Brücke verbunden waren über die die Saiten liefen. Diese Resonatoren kann man in Form und Zweck mit Lautsprechermembranen vergleichen, nur das sie durch die Saiten und nicht durch elektrische Impulse in Schwingung versetzt wurden (und auch heute noch werden). Der Sinn dieser Erfindung lag darin, ein Instrument zu entwickeln, welches in seiner Lautstärke mit den Metallinstrumenten mithalten konnte. Denn die Elektrische Gitarre war zu diesem Zeitpunkt noch nicht erfunden. Die weitere Geschichte der Resonatorgitarre ist etwas wirr, deshalb mehr zum Instrument selbst. Die Resonatorgitarren werden auch "Dobro" genannt, was sich von den Erfindern, den "Dopyera Brothers" ableitet. Die Musiker dieser Zeit waren begeistert von dieser Art Gitarre und so konnte sie sich bis heute durchsetzen. Ein heute noch berühmter Gitarrist, der viel mit dieser Art Gitarre gespielt hat und noch spielt ist Mark Knopfler, der Kopf der Band Dire Straits. Zu Zeiten der Erfindung dieser Dobros wurde gerade eine Musikrichtung namens Bluegrass erfunden. Eine von der Countrymusic abgeleitete Musikform (wegen der auch das Banjo an letzter Stelle bei meinen Instrumentenbeschreibungen steht, obwohl es eigentlich nach "oben" gehört). Heute wird die Dobro sehr oft als slide guitar gespielt. Das bedeutet, dass mit einem Glasröhrchen oder einem Metall slide über ein gesamtes Bund gegriffen wird und dann auf dem Griffbrett gerutscht, also "geslidet" wird. Hierbei entsteht ein ziemlich abgefahrener Sound. Diese Spielvariante stammt ursprünglich aus dem Hawaiijanischen Raum, wo die Hawaii-Gitarre auf dem Schoß liegend nach diesem Prinzip gespielt wird. Es macht allerdings mit der Grundstimmung wenig Sinn, da es nicht klingen würde. Darum verwendet man bei dieser Spielart sogenannte "open Tunings" (freie Stimmungen) und Fingerpickings.  P.S.: Für mich ist die Dobro die wohl interessanteste Art des Gitarrespielens und zugleich mit der für meinen Geschmack schönsten Art von Gitarren. Noch habe ich viele andere Dinge auf der Gitarre zu lernen, aber wenn ich mit spanischer Gitarre ein befriedigendes Lernziel erreicht habe, ist der nächste Schritt eine Resonatorgitarre.

 

Das Banjo

ist eigentlich kein Ableger unserer Westerngitarre mehr, es gehört vielmehr zu den Mandolinen. 

Da es aber durch Musikarten wie Bluegrass und Country bekannt und berühmt wurde, findet Ihr es hier unten. Das Banjo hat dort, wo bei der Gitarre der Resonanzkörper ist, einen Holz oder Metallrahmen über den ein Fell gespannt ist, ähnlich wie bei einem Tamburin. Die Saitenschwingungen werden dann über den Steg auf dieses Fell übertragen. Banjos gibt es mit verschiedenen Stimmungen und Saitenanzahlen. Meistens hat es 5 Saiten und wird "Stil Classic Banjo" genannt. Es wird sehr schnell gezupft und ist deshalb auch schwerer zu spielen. Die Töne des Banjos sind sehr hoch. Die Grundstimmung eines Stil Classic Banjo ist g - C - G - H - D. 

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