Der Korpus (Body)
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Reinigen & Pflegen des Bodys
Luftfeuchte
Risse im Holz der Decke, Zarge oder dem Boden.
Risse Im Lack
Steg austauschen
Ausgerissener Seitenhalter
Am Korpus einer Gitarre gibt es eine ganze Menge an denkbaren Defekten die es zu reparieren gilt. Als erstes möchte ich auf ein sehr häufig auftretenden Defekt eingehen. Risse im Holz der Decke, des Bodens oder der Zarge. Vor allem bei älteren Instrumenten kann es durch stetige Umwelteinflüsse zu Rissen im Lack führen und natürlich auch im Holz. Bei den meisten, vor allem industriell gefertigten Instrumenten besteht eine z.B. Fichtenholzdecke aus drei verleimten Teilen, da eine Decke aus nur einem Stück Instrumentenholz zu teuer wäre. An den Leimstellen verhält sich der Feuchtigkeitsaustausch des Holzes jedoch anders als auf der übrigen Fläche, wodurch es zu höheren Oberflächenspannungen kommt. Diese führen im Laufe vieler Jahre unter Umständen zu Rissbildung. Ein weiterer Grund ist natürlich auch der Umgang mit dem Instrument. Eine Gitarre, die einen harten Sturz aushalten musste oder gar einem sich setzenden "Hintern" wiederstehen musste, kann selbstverständlich ebenfalls Risse oder Brüche aufweisen. Weitere Reparaturen und Pflegehinweise zum Instrument werden an dieser Stelle natürlich auch noch zur Sprache kommen. Wie z.B. ein ausgerissener Saitenhalter, ein stark gerissener Lack oder auch das Austauschen eines Steges.
Der
Korpus einer Gitarre ist eigentlich sehr Pflegeleicht. Je nachdem, ob die Oberfläche
lackiert und poliert ist oder ob sie nur lasiert ist, sollte man den Lack immer
dann wenn er stumpf und blass ist, etwas mit Lackpolitur polieren oder bei
lasierten Oberflächen mit Möbelpolitur drüber gehen. Wenn die Oberfläche
starke bis auf das Holz reichende, Schläge oder Kratzer hat, solltet Ihr diese
mit Klarlack zutupfen, um ein weiteres angreifen des Holzes, z.B. durch
Feuchtigkeit, zu vermeiden.
Warum ist das Raumklima so wichtig?
Holz ist ein lebendiger Werkstoff und hat so genannte Hydrostatische Eigenschaften. Das heißt im Klartext das Holz im Stande ist, Feuchtigkeit an die umgebende Luft abzugeben oder aus der umgebenden Luft aufzunehmen. Dabei verändert sich aber auch das Volumen des Holzes! Wenn also eine massive Gitarrendecke zu sehr austrocknet, dann wird sie kleiner. Man spricht hier davon, das dass Holz schwindet. Wird dieser Zustand bei z.B. lang anhaltender Heizungsluft zu stark, so fängt das Holz der Decke an zu reißen und und kann dem Instrument eine fast irreparablen Schaden zufügen. Das gleiche gilt natürlich auch für andere massive Holzteile einer Gitarre.
Aber was ist mit einer Gitarre aus gesperrten Holz?
Unter gesperrten oder auch Sperrholz versteht man dünne Holzschichten die in unterschiedlichen Maserrichtungen aufeinander geleimt (laminiert) werden um eine höhere Festigkeit zu erlangen. Das ist für eine Gitarre eigentlich von sehr großem Nachteil, da speziell Deckenhölzer gute Schwingungseigenschaften haben sollten. Betrachtet man nun mein Experiment, bei dem ich in regelmäßigen Abständen die Luftfeuchte von 4 Holzstücken, die im Gitarrenbau Verwendung finden, gemessen habe, so lässt sich feststellen das eine Gitarre aus extrem billigen Materialien praktisch unbeeindruckt von Klima sind (schade das sie sch... Klingen).
Das Experiment.
Ich habe im Verlauf von 15 Monaten zwei Lindenholzfurniere und zwei Massivholzbrettchen (Fichte) von 15 x 15 cm permanent extremen Klima ausgesetzt. Je ein Brettchen (massiv und Laminat) wurde bei ca. 75% relativer Luftfeucht und wechselnder Temperatur gelagert. Und je eines bei ca. 10 % relativer Luftfeuchte und durchschnittlich 25 °C. Ich habe regelmäßig die Holzfeuchte und die Größe gemessen.
Hohe Luftfeucht
Das Sperrholz in hoher Luftfeucht hat seine Schichtverbindung aufgegeben und ist aufgebläht. Die drei Laminierten teile haben sich fast vollständig voneinander gelöst. Das massive Holz ist an einigen Stellen angeschimmelt und hat seine Größe und Form verändert.
Niedrige Luftfeuchte
Das Sperrholz in niedriger Luftfeuchte hat praktisch keinerlei Veränderung aufgezeigt. Sowohl die Größe als auch die über die Zeit gemessene Luftfeuchte hat sich nicht verändert. Das massive Holz ist tatsächlich über eine Flanke um 4 mm geschwunden und hat seine Feuchte von anfänglich 45% auf letztendlich unter 15% (darunter kann mein Messgerät nicht messen) verringert.
Fazit
Das Fazit dieses Testes ist eigentlich klar, Massive Instrumente sind bei zu niedriger Luftfeuchte extremen Belastungen ausgesetzt. Gesperrte Instrumente hingegen, leiden eher bei zu hoher Luftfeuchte. Trotzdem sei noch erwähnt das auch Laminierte Instrumente in der Regel mit einem massiven Griffbrett ausgestattet sind, welches ebenfalls schwinden kann. Das hat dann zur Auswirkung, dass die Bundstäbe an der Griffbrettflanke überstehen könne. Ich habe diesen Test gemacht um festzustellen ob man bei günstigen (gesperrten) Instrumenten auch auf die Raumklimatisierung acht geben muss. Mein Fazit laute JA UNBEDINGT! Denn auch wenn die Auswirkungen von falschem Raumklima auf massive Instrumente anders wirken als auf gesperrte Instrumente so hat falsches Raumklima doch immer negative Auswirkungen. Nur eben in verschiedene Richtungen.
Das richtige Klima
Das optimale Raumklima für jede Gitarre entspricht der relativen Feuchte die das Instrumentenholz halten soll. Der Aufbewahrungsort sollte also eine Feuchtigkeit von etwa 40 - 60% vorweisen und eine Temperatur die sich im Wohlfühlbereich (18-21°C) hält. Das Instrument sollte nicht in zügigen Bereichen stehen, denn je mehr Luft vorbei zieht, umso mehr Feuchtigkeit nimmt sie mit. Als Anmerkung sei gesagt das eine Gitarre am besten in einem Gitarrenkoffer aufbewahrt wird. Wer seine Gitarren/en auch als Dekoration benutzt (so wie ich), der sollte penibel auf das Rumklima achten und es unbedingt überwachen.
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Dremel Multiwerkzeug Kleine Fräs + Bohrmaschine
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Kegelfräser für Dremel
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150er und 800er Schleifpapier
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Spartel oder harten Pinsel (klein)
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Weichen Qualitätspinsel
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Kleines Stück Holz (in diesem Beispiel Fichte o. Kiefer)
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Holzlasur (passend zur Oberfläche die Repariert werden soll)
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Klarlack
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Universal Nitroverdünnung
Dremel
Multiwerkzeug
Kegelfräser
Ein
Riss im Holz kann zu einem "Scheppern" oder "Schnarren" beim
Spielen führen. Außerdem kann sich die Schwingung nicht mehr optimal
ausbreiten, was ebenfalls den Klang des Instrumentes negativ beeinflusst. Des
weiteren besteht die Gefahr das der Riss sich weiter ausbreitet und das
Instrument instabil wird.
Ein Riss im Holz ist jedoch relativ einfach zu reparieren. Zuerst müssen wir uns davon überzeugen das der Riss nur in der Oberfläche ist und es sich nicht um den Bruch einer Leiste im inneren des Instrumentes handelt. Sollte dies der Fall sein ist die hier beschriebene Methode der Reparatur nicht ausreichend. Um auch optisch eine einwandfreie Reparatur durchzuführen sollte man zuerst sehen, wo der riss ist und um was für ein Holz es sich handelt. Hier ist nicht so entscheidend das die Wahl des Holzes exakt stimmt, sondern viel mehr das man helles und dunkles Holz unterscheidet. In meinem Beispiel beschreibe ich die Reparatur einer gerissenen Fichtenholz Decke. Sollte sich die zu reparierende Stelle in der Nähe der Saiten befinden, oder sogar darunter liegen, müssen diese zuerst abgenommen werden. Wie das geht? Siehe Saiten wechseln.
Als
erstes müssen wir mit einem Kegelfräser
in einem Dremel Werkzeug den Riss
vorsichtig auffräsen. Dieses sollte mit einer ruhigen Hand geschehen. Nicht zu
tief fräsen, so das aus einem Riss später ein Loch geworden ist.
Wie
tief?
Die
hier entstandene Nut sorgt später dafür das eine stabile Verwindung der beiden
Risskanten entsteht. Anschleißend den Riss mit Druckluft ausblasen oder mit
einem weichen Pinsel reinigen. Nun wird um den Rand des ausgefrästen Risses mit
einem Stück 150er Schleifpapier der Lack etwas angeschliffen.
Nun
sollte der aufgefräste Riss mit einem Abstand von etwa 2-3 cm mit einem
Kreppband abgeklebt werden um bei den Folgenden Reparaturen den Rest des Lacks
nicht unnötig zu beschädigen.
Als
nächstes nehmen wir ein Stück Fichtenholz z.B. ein Kantholz. Da man nur ein
kleines Stück benötigt kann man das im allgemeinen kostenlos als Abfall im
Baumarkt oder Holzhandel bekommen.
Übrigens:
Fichte oder Kiefer kann für alle hellen Holzreparaturen verwendet werden. Bei
einer Reparatur von dunklen Holzflächen eignet sich für die Verarbeitung
Mahagoni oder Ebenholz.
Nun
müssen wir mit einer feinen Säge, z.B.
einer Leistensäge oder einer Laubsäge (wer hat bevorzugt wohl die japanische
Zugsäge) das Holz solange Sägen bis wir möglichst viel feine Sägespäne
haben (je größer der Riss, desto mehr spänne. >Ich habe für die Reparatur
von gesamt ca. 40cm Rissen etwa einen Haselnuss großen Haufen Späne
gebraucht<.
Nun
einen Teil der Späne so lange mit Wasser vermengen das sie zu einem homogenen
Brei wird (bei Reparaturen von dunklen Hölzern, also der Verarbeitung von z.B.
Mahagoni, sollte man den Brei etwa 30min. ziehen lassen natürlich ohne Leim).
Es dürfen keine Stückchen mehr in dem Brei sein! Jetzt kommt Leim in den Brei,
etwa 30% der Gesamtmasse sollte aus Leim bestehen.
Anmerkung
zu Leim: Auf keinen Fall sollte Expressleim verwendet werden, dieser zieht so
schnell an das für die Verarbeitung nicht genug Zeit bleibt. Außerdem muss
darauf geachtet werden das der Leim Wasserbeständig ist. Dies ist aber heute
eigentlich bei allen Handelsüblichen Leimen der Fall.
Nun
wird der Holzleim-Brei mit einem harten Pinsel oder einem kleinen Spartel in den
Riss eingestrichen. Nicht zu dick auftragen. Lieber später noch einmal etwas
nacharbeiten (also die Prozedur wiederholen), was so oder so meistens gemacht
werden muss da sich die Masse nach der Austrocknung durch die Verdunstung des
Wassers verringert. Nach den unser Holzbrei etwa 3 - 7 Std. (je nach Wasser und
Leimmenge) getrocknet ist muss die reparierte Stellen mit 150er Schleifpapier
Plan geschliffen werden. Nun ist der Riss verschlossen aber es sind mit
ziemlicher Sicherheit noch leichte Vertiefungen in der Rissstelle vorhanden. Um
diese auszugleichen mischen wir nun noch einmal den gleichen Holz-Leimbrei an
und füllen die Vertiefungen damit aus. Wenn der zweite Durchgang getrocknet und
geschliffen ist, sollte eine absolut, zur Deckenoberfläche, ebene Fläche
vorhanden sein. Je ebner um so besser das optische Ergebnis. Wenn immer noch
Unebenheiten vorhanden sind, solange schleifen oder mit Holz-Leimbrei auffüllen
bis die Fläche OK ist.
Ist
unsere Oberfläche nun schön Plan können wir mit der Lackierung beginnen.
Hierzu muss eine Holzlasur (diese gibt es auch in sehr kleinen Gebinden mit etwa
20 ml) ausgewählt werden die exakt zu unserem alten Oberflächenlack passt. Im
Zweifel das Instrument einfach mit in den Baumarkt oder Fachhandel nehmen und
dort vergleichen.
Nun
kann die gereinigte Oberfläche mit der passenden Holzlasur und einem Feinen
Pinsel aufgetragen werden. Diese geschieht dünn und gleichmäßig so lange bis
der Gewünschte Farbton erreicht ist. Nach dem die Lasur getrocknet ist muss die
reparierte Stelle mit Klarlack versiegelt werden. Hierzu sollte man wissen
welcher Klarlack sich auf der Oberfläche unseres Instrumentes befindet. Da dies
für den Leihen nicht ganz einfach ist und wir in diesem Bespiel davon ausgehen
das es sich um ein „günstiges“ Instrument handelt, können wir davon
ausgehen das es sich um einen Klarlack auf Nitrobasis handelt (im Zweifel,
sendet mir ein Mail). Nun müssen wir nur darauf achten ob es ein glänzender
oder matter Lack ist. Da wir das Instrument zum vergleich ja mit in den Baumarkt
oder Fachhandel nehmen wollten können wir hier auch gleich nach dem passenden
Klarlack auf Nitrobasis schauen. Ein Klarlack zum aufsprühen ist in unserem
Fall übrigens nicht so geeignet, es seihe denn man möchte die gesamte Fläche
neu Lackieren. Der Klarlack sollte vor dem Auftragen mit etwas Nitroverdünner
verdünnt werden damit er sich besser in kleinen Unebenheiten verteilt. Jedoch
nicht zu sehr, er sollte nicht so dünn wie Wasser werden. Als Tipp: Auf den
meisten Lackdosen steht ein Mischverhältnis zum verwenden in einer
Lackierpistole, dieses Verhältnis sollte in etwa auch für unsere Reparatur
geeignet sein. Nun wird der Lack mit einem weichen hochwertigem Pinsel gleichmäßig
und in Faserrichtung aufgetragen. Dieses sollte in mindestens 3 Schichten
geschehen die in etwa 30 min. abstand aufgetragen werden (Achtung, den Lackbehälter
zwischendurch gut abdecken). Wenn die Oberfläche nun nach etwa 24 Std. nicht
zufriedenstellend ist, kann mit einem feinen (etwa 800er) Schleifpapier
vorsichtig und vor allem gleichmäßig nachgeschliffen (nur anschleifen, nicht
wieder runterschleifen) und noch einmal Lackiert werden bis das Ergebnis
zufriedenstellend ist. Den Lack jedoch nicht zu dick auftragen, dies kann unter
umständen den Klang des Instrumentes negativ beeinflussen.
Herzlichen Glückwunsch, sie haben erfolgreich eine Gitarre repariert!
- Spachtel
-
240er und 800er Schleifpapier
- evtl. Beize
- passende Lasuren
- Klarlack
- weiche Pinsel (für Klarlack einen Naturhaarpinsel)
Besonders
bei älteren Instrumenten kann es vorkommen, dass die Lackoberfläche feine
Risse durch Umwelteinflüsse, wie z.B. Sonnenlicht, bekommt. Um solche Beschädigungen
zu reparieren, gibt es viele Möglichkeiten. Ich möchte an dieser Stelle auf
zwei genauer eingehen. Zum einen das Abbeizen und neu lackieren einer Oberfläche
und zum anderen das Abschleifen. Zuerst jedoch solltet Ihr Euch sicher sein,
dass die Risse nur im Lack sind und nicht im Holz. Bei feinen Haarrissen in der
Oberfläche kann hier an einer Stelle mit 800er Schleifpapier ein kleiner
Probeschliff gemacht werden. Wenn der Riss rauszuschleifen ist, kann die ganze
Fläche gleichmäßig mit 800er Papier abgeschliffen werden und anschließend
mit Klarlack lackiert werden. Der Klarlack kann entweder gespritzt oder mit dem
Pinsel aufgetragen werden. In beiden Fällen gilt jedoch, dass er nach etwa 2 -
3 Wochen Austrocknung poliert werden muss.
Achtung:
Wenn Ihr im Besitz eines Vollholzinstrumentes seid und Euch über den Wert des
Instrumentes im unklaren, dann erkundigt Euch vor der Reparatur genau über den
Wert. Bei Handgearbeiteten Instrumenten hat jeder Instrumentenbauer beim
Lackieren seinen eigenen Trick. Viele mischen natürliche Färbemittel in den
Klarlack, um so einen wärmeren Ton in die Oberflächen zu bekommen. Ein solches
Instrument mit Mangel an Übung oder gar Handwerklichen Fähigkeiten zu
verunstalten wäre schade. In solchen Fällen kann sich unter Umständen eine
professionelle Reparatur lohnen. Im Zweifel beantworte ich Eure Fragen natürlich
auch, einfach ein
Mail schicken.
Wenn
die Kratzer und Risse nicht rauszuschleifen sind, solltet ihr Euch zuerst eine
zum Instrument passende Lacklasur besorgen, um hinterher in etwa den gleichen
Ton wieder hin zu bekommen. Nun müssen alle Flächen, die nicht bearbeitet
werden sollen, gut abgedeckt werden. Jetzt kann eine Handelsübliche Holzbeize
auf die Oberfläche lt. Beschreibung auf der Verpackung aufgetragen werden und
nach der entsprechenden Einwirkzeit mit einem sauberen Spachtel abgezogen
werden. Diesen Vorgang solltet Ihr so oft wiederholen, bis die Farbe vom Holz
runter ist. (Siehe Foto1 u. 3). Achtet darauf den Spachtel schön flach zu halten, um
keine Löcher oder Rillen in das Holz zu schaben. Anschließend sollte die rohe
Holzoberfläche noch einmal mit einem 240er Schleifpapier abgeschliffen werden.
Nun kann die Lasur aufgetragen werden und zwar so oft, bis der gewünschte
Farbton erreicht ist. Nach jeder 2. Schicht sollte ein Zwischenschliff mit 240er
Papier erfolgen. (Im Bild 2 hat das Instrument von hell auf dunkel färben 15
Lasurschichten bekommen). Wenn Ihr damit fertig seid und das Ergebnis
zufriedenstellend ist, kann wie oben schon beschrieben, der Klarlack aufgetragen
werden. Bei solchen Arbeiten sollte immer eine ganze Fläche bearbeitet werden,
niemals Teilstücke, da ein sauberer Übergang kaum möglich ist. Wenn der
Klarlack durchgehärtet und poliert ist, können die evtl. abgebauten Teile
wieder dran und fertig ist das Instrument.
Foto 1 zeigt eine zur Hälfte abgebeizte Gitarre Foto 2 nach 15 Lasurschichten Foto3 Abgebeizt
-
Kunststoffhammer
- Schlichtfeile
-
evtl. 280 Schleifpapier
- evtl. Bundfeile
Funktion:
Der
Steg hat zwei relevante Aufgaben. Zum Einen kann mit der Höhe und Position die
Saitenlage und damit unter Umständen auch der Klang beeinflusst werden. Und zum
Anderen überträgt der Steg die Schwingungen der Saiten über den Saitenhalter
auf die Decke des Instrumentes. Mit der zweiten Aufgabe ist der Steg maßgeblich
entscheidend für den Klang unseres Instrumentes.
Wann
sollte ein Steg ausgetauscht werden?
Immer
dann, wenn er an der Auflagestelle der Saite/Saiten durch den Druck der Saiten
eingekerbt ist. Oder er einen anderen Defekt, wie z.B. einen Bruch aufweist. ?
Ein Steg besteht im allgemeinen aus Kunststoff oder Rinderknochen (engl. auch Vintage Bone genannt), wobei ich die Knochenmaterialien bevorzuge, da sie schöner zu bearbeiten sind und natürlicher aussehen. Rohlinge für Stege gibt es im Musikgeschäft, dort findet man auch fertige Stege. Diese passen aber nicht auf jedes Instrument. Und auf den Fall, dass es keinen Fertigsteg gibt, gehe ich hier nun ein.
Übrigens,
beim Schleifen und Feilen an Kunststoffen und Knochenmaterialien sollte ein
Mund- bzw. Atemschutz getragen werden, da der entstehende Staub nicht
ungefährlich ist.
Zuerst mal gehen wir davon aus, dass die Gitarre keinen Steg mehr hat (weil sie z.B. viele Jahre auf dem Dachboden gelegen hat). Nun sollten wir zuerst den Rohling mit einer Pfeile so bearbeiten, dass er in der Breite und Stärke in den Saitenhalterschlitz passt. Er sollte relativ stramm im Saitenhalter sitzen und auf keinen Fall hin und her kippeln. Wenn er zu dünn gefeilt wurde, kann dieser Fehler durch das Einlegen eines dünnen Furnierstückes behoben werden. Um die Höhe zu bearbeiten sollten die beiden e-Saiten aufgezogen werden, um damit dann die Höhe zu bestimmen. Der Steg sollte nun so tief gefeilt werden, dass die Saiten beide eine Höhe von etwa 4mm über dem 12.Bund haben. Wenn die richtige Höhe erreicht ist, muss auf der Seite, auf der die Saiten vom Saitenhalter hochlaufen, der Steg abgerundet werden (siehe Bild1). Dies geht sehr gut mit einer Bundfeile. Bei vielen Gitarren ist der Steg auf der Seite der hohen E-Saite höher (siehe Bild 2), dies macht man unter anderem, da die tiefe E-Saite stärker schwingt als die hohe und dadurch bei dichterer Griffbrettlage ein schnarren verursachen könnte. Bei Westerngitarren sollte der Saitenabstand zum Griffbrett am 14.Bund gemessen werden. Natürlich gilt auch für diese Reparatur, dass sie für die meisten, aber nicht für alle Instrumente, durchführbar ist. Ausnahmen, bzw. andere Saitenhaltersysteme gibt es immer. Wenn Ihr jedoch darauf achtet, dass eine gleichmäßige Saitenlage vorhanden ist, zu hoch bedeutet das die Saiten beim Andrücken aufs Griffbrett zu sehr gezerrt werden und das Instrument schwer bespielbar wird. Zu niedrig bedeutet, dass die Saiten an den Bundstäben anschlagen können und dabei Nebengeräusche verursachen. Und der Steg nun fest in einem heilen Saitenhalter sitzt, dann sollte Euer Instrument wieder "fit" sein.
Bild 1
Die Saite sollte, wie im Bild zu sehen, über eine Rundung zum Sattel laufen.
Ein ausgerissener Saitenhalter ist in den meisten Fällen auf eine zu hohe Belastung zurück zu führen. Also z.B. Stahlsaiten auf einer klassischen Gitarre. Um in solchen Fällen eine zufriedenstellende Reparatur durchzuführen, müssen wir erst einmal feststellen, wie groß der Gesamtschaden ist. Die Decke der Gitarre muss vollkommen eben sein. Hat sie sich durch die Überbelastung gewölbt (wie im Fall meines Experimentes, Gitarre ohne Decke), ist das Aufleimen des Saitenhalters sinnlos, da hier die ganze Decke ausgetauscht werden sollte. Wenn aus der Decke Holz mit ausgerissen ist, was besonders bei den heute am meisten verbreiteten Sperrholzinstrumenten leicht passieren kann, muss dieses entweder repariert werden (siehe unten), oder auch hier die ganze Decke getauscht werden. Wenn wir nun eine einwandfreie Decke haben, müssen wir uns als nächstes den Saitenhalter ansehen. Dieser sollte keine Risse aufweisen und eine ebene Leimfläche haben. Wenn er auf die Decke gelegt wird, darf er nicht kippeln und muss voll aufliegen. Nun kann der Saitenhalter aufgeleimt werden. Hierzu sollte man eine Schraubzwinge besitzen, die durch das Schallloch bis zur Höhe des Saitenhalters langt und für die Innenseite einen Holzklotz unterlegen. Auf der Oberseite sollte ebenfalls ein Stück Hartholz aufgelegt werden, um den Druck gleichmäßig zu verteilen. Wichtig ist die exakte Position des Saitenhalters, um die Mensur des Instrumentes nicht zu verändern, da sie sonst nicht mehr korrekt stimmbar ist. Wenn der Leim Ausgehärtet ist, können die Saiten wieder aufgezogen werden.
Um
eine Decke zu reparieren aus der ein Stück Holz ausgerissen ist, können wir
ein stück Furnier in die defekte Stelle einleimen. Hierzu sollte die
ausgerissene